pte20110729011 in Business

Betrugsverdacht: Munich Re stellt Strafanzeige

Dienstleister hat Abrechnungen manipuliert


Zentrale: Munich Re stellt Anzeige wegen Betrugsverdachts (Foto: Munich Re)
Zentrale: Munich Re stellt Anzeige wegen Betrugsverdachts (Foto: Munich Re)

München (pte011/29.07.2011/12:15) Munich Re hat bei einer Prüfung von Honoraren von Dienstleistern Ende 2010 Ungereimtheiten festgestellt. Die Rückversicherungsgesellschaft hat daher bei der Staatsanwaltschaft München Strafanzeige gegen einen Dienstleister, ehemalige Mitarbeiter sowie gegen Unbekannt gestellt. "Nach unseren ersten Einschätzungen geht es in Richtung Untreue und Bestechlichkeit", so Barbara Stockinger, Pressesprecherin der Staatsanwaltschaft München I, gegenüber pressetext.

Nach dem derzeitigen Stand der internen Ermittlungen hat ein externer Dienstleister aus Südeuropa, der für eine Abteilung von Munich Re tätig war, mit falschen Angaben und manipulierten Abrechnungen ungerechtfertigte Geldbeträge erhalten. "Eine umfangreiche interne Sonderprüfung erhärtete den Verdacht auf Betrug", so Johanna Weber, Leitung Media Relations beim Rückversicherer, auf Nachfrage von pressetext.

Weber betont gleichzeitig, dass nach aktuellen Erkenntnissen Kunden nicht geschädigt worden seien. Der Schaden für Munich Re belaufe sich vermutlich auf über zehn Mio. Euro. Weitere Angaben wollte die Mediensprecherin nicht machen. "Wir wollen die laufenden Ermittlungen nicht gefährden", so Weber.

Wirtschaftskriminalität nimmt zu

Die Wirtschaftskriminalität in Deutschland und Europa nimmt immer mehr zu, wie auch Zahlen des Bundeskriminalamtes (BKA) bestätigen. Die höchsten Gewinne im Bereich der Organisierten Kriminalität sind hierzulande mit der Wirtschaftskriminalität erzielt worden, heißt es dazu in einer Aussendung des BKA.

"Die Unternehmen müssen ihre externen und internen Sicherheitsmaßnahmen viel besser ausbauen. Leider wird in diesem Bereich viel zu wenig getan", bedauert Uwe Dolata, Sprecher des Bundes Deutscher Kriminalbeamter http://bdk.de , im Gespräch mit pressetext. Unternehmen würden u.a. auch die hohen Kosten für entsprechende Sicherheitsmaßnahmen scheuen. "Oft wird man erst tätig, wenn schon etwas passiert ist", ergänzt der Experte. Eine angemessene Prävention sei daher wichtig.

(Ende)
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