France Telecom will Schweizer Tochter loswerden

Auch Verkauf der Orange-Anteile in Österreich möglich

Handy: Orange in der Schweiz vor Verkauf (pixelio.de/Grey59)

Paris/Wien (pte023/28.07.2011/17:01) France Telecom wird seine Schweizer Tochtergesellschaft Orange möglicherweise verkaufen. Auch eine Veräußerung des 35-prozentigen Anteils an dem österreichischen Mobilfunkanbieter wird angedacht. "Wir haben den Prozess zu einem möglichen Verkauf des Schweizer Geschäfts gestartet", so ein Sprecher der France Telecom gegenüber pressetext.

"Wir erwarten Angebote, die unseren preislichen Vorstellungen entsprechen", so der Sprecher weiter. Bisher gebe es noch keine konkreten Verhandlungen mit möglichen Käufern, diese sollen im Herbst beginnen. Bereits im Frühjahr hat der französische Telekommunikationsanbieter angekündigt, seine Geschäftsaktivitäten in Europa zu überprüfen. Die Geschäftsposition in der Schweiz biete wenig Aussicht auf Wachstum, wie der Konzern damals verlautbaren ließ.

Auch der Verkauf des Österreich-Geschäfts ist angedacht. Orange Österreich gehört zu 35 Prozent den Franzosen, 65 Prozent hält der ungarische Finanzinvestor Mid Europa Partners. France Telecom hat ab Oktober eine Kauf-Option, um den Anteil der Ungarn zu erwerben. Der Pressesprecher wollte gegenüber pressetext keine konkreten Angaben über eine mögliche Veräußerung machen. Finanzchef Gervais Pellissier habe laut Medienberichten bereist erklärt, dass man bei Minderheitsbeteiligungen nicht langfristig Aktionär bleiben wolle.

Enttäuschende Quartalszahlen

Das Unternehmen hat heute, Donnerstag, auch seine Quartalszahlen präsentiert. Demnach ist das EBITDA um fast sechs Prozent auf 3,88 Mrd. Euro zurückgegangen, die Erlöse sind um 1,3 Prozent auf 11,34 Mrd. Euro gesunken. "Der europäische Telekommunikationsmarkt verzeichnet derzeit kaum Wachstum, vielmehr gibt es eine Sättigung", so Andreas Schiller, Analyst der Raiffeisen Zentralbank, im Gespräch mit pressetext. Schiller stuft die Aktie von France Telekom auf "Hold" ein. "Für uns gibt es interessantere Kaufkandidaten, wie die Telefonica oder Vodafone", ergänzt der Analyst.

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