Solvency II stellt Versicherer vor Probleme
Experte: Unternehmen müssen sich mit Kapitaloptimierung beschäftigen
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Lupe: Versicherer fallen bei Solvency II durch (Foto: FlickrCC/Images Money) |
München (pte013/05.07.2011/10:15) Viele europäische Versicherungsunternehmen sind noch unzureichend auf Solvency II vorbereitet, wie eine Studie der Beratungsgesellschaften Bain & Company http://www.bain.de und Towers Watson http://www.towerswatson.de zeigt. "Unsere Analyse deckt die zum Teil erheblichen Schwächen der europäischen Versicherer bei Solvenzquote und risikoadjustierter Profitabilität unter Solvency II auf", so Gunther Schwarz, Partner bei Bain & Company, gegenüber pressetext.
So sind laut der Studie "Solvency II - eine strategische und kulturelle Herausforderung" die Solvenzquoten insbesondere der deutschen Lebensversicherer kritisch: Für 25 Prozent der deutschen Unternehmen führt die Studiensimulation zu einer Solvenzquote von weniger als 100 Prozent. Die wesentliche Ursache für dieses im europäischen Vergleich schwache Ergebnis ist der hohe Anteil von Rentenversicherungen mit langen Laufzeiten in Deutschland: Diese langlaufenden, traditionellen Lebensversicherungen mit einer garantierten Verzinsung erfordern unter Solvency II eine hohe Kapitaldeckung.
Viele Versicherer verdienen ihre Kapitalkosten nicht
Neben der Solvenzqoute ist die zweite entscheidende Kennzahl unter Solvency II die erwirtschaftete Rendite auf das eingesetzte Kapital. Hier fällt die Differenz zwischen den einzelnen Versicherungssparten auf. So gibt es in der Lebensversicherung erhebliche Unterschiede zwischen traditionellen und fondsgebundenen Produkten. Während die traditionellen Produkte im europäischen Durchschnitt eine leicht negative risikoadjustierte Rentabilität von minus einem Prozent ausweisen, glänzen die fondsgebundenen mit zum Teil zweistelligen Renditen.
Die Unternehmen müssten sich laut Schwarz daher intensiv mit Compliance-Anforderungen, Kapitaloptimierungen und Risikosteuerungen beschäftigen. Dies bezeichnete er als Herkulesaufgabe: "Ich glaube nicht, dass viele Versicherer dies bis zur Einführung der neuen Richtlinien Anfang 2013 schaffen werden", gibt sich Schwarz pessimistisch.
Eiopa-Stresstest negativ
Inzwischen ist das Ergebnis des Stresstests der europäischen Aufsichtsbehörde Eiopa (European Insurance and Occupational Pensions Authorities) veröffentlicht worden. Demnach bekäme jeder zehnte europäische Versicherer in einer Krise ernsthafte Probleme. Insgesamt 13 Versicherer hatten kein ausreichendes Finanzpolster, um die Solvency II-Regeln zu erfüllen. An dem Test hatten sich 60 Prozent der Versicherer in der EU, der Schweiz, Norwegen, Island und Liechtenstein beteiligt.
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