Siemens sieht das Ende des Mega-Aufschwungs
Ausstieg aus Atomkraftwerksgeschäft verhagelt drittes Quartal
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Siemens-Standort München: Konjunkturaufschwung geht zu Ende (Foto: siemens.de) |
München/Neu-Ulm (pte023/28.06.2011/13:40) Der deutsche Industriegigant Siemens http://www.siemens.de konnte im dritten Quartal zwar zulegen. Trotzdem zeigt sich das Management mit Blick auf die zukünftige Entwicklung des Unternehmens vorsichtig. Der Rückenwind der Krisenerholung ist vorbei, merkt Finanzchef Joe Kaeser vor Analysten in Schanghai an. Verstärkte Anstrengungen seien nötig, um weiter auf dem Niveau zu wachsen. Die Börsianer reagieren enttäuscht. Die Aktie driftet ins Minus.
Märkte reagieren gereizt
Verhagelt hat sich das Dax-Schwergewicht Siemens den Gewinn im dritten Quartal durch den vertragswidrigen Ausstieg aus dem Atomkraftwerksgeschäft mit dem Partner Areva. Ohne die Belastung in Höhe von 648 Mio. Euro hätte der Gewinn leicht über dem Vorjahresniveau von 1,4 Mrd. Euro gelegen. Die Börse reagiert verschreckt. Bei Redaktionsschluss dieser Meldung (13:24 Uhr) notiert das Siemens-Papier mit einem Minus von 3,42 Prozent bei 89,62 Euro.
"Der Umsatz dürfte über dem Vorjahreswert von 17,4 Mrd. Euro liegen und sich auf dem Niveau des Vorquartals von rund 17,7 Mrd. Euro stabilisieren", so Kaeser. Getragen wird die Entwicklung vom Industrie- und Energiegeschäft. Weniger gut laufen dagegen die Geschäfte in der Medizintechnik. Insgesamt werde der Auftragseingang den Wert des Vorjahres von 19,2 Mrd. Euro und auch das Niveau des zweiten Quartals von 20,7 Mrd. Euro übertreffen.
Schwellenländer im Fokus
Ziel der Siemens-Spitze ist es, künftig stärker als die Konkurrenz vom Wirtschaftswachstum der Schwellenländer zu profitieren. Der Marktanteil dort soll ausgebaut werden. Somit sollen alle Geschäftsbereiche schneller zulegen als der jeweilige Markt. Der ängstliche Forecast des Managements ist nicht unbegründet. In der Wirtschaft gibt es schon erste Anzeichen, dass der Aufschwung nicht mehr so ungebremst weitergeht wie bisher. Vor allem China hat reagiert.
Aus Angst vor Inflation setzt China auf ein langsameres Wachstum. Die Konjunkturerholung setze sich nicht mit demselben Tempo fort. "Die Regierung hat die Lage derzeit noch im Griff. Zinsanhebungen und Erhöhungen der Mindestreservesätze für Geschäftsbanken sind kleinere Maßnahmen", so die an der Hochschule Neu-Ulm tätige Fachfrau Ulrike Reisach gegenüber pressetext (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/20110614021/ ).
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