pte20110622025 in Leben

App-Store-Software ruft zum Kampf gegen Israel auf

Informationsminister beschwert sich bei Apple und verlangt Löschung


iPhone: Pro-Palästina-App sorgt für Aufregung (Foto: apple.com)
iPhone: Pro-Palästina-App sorgt für Aufregung (Foto: apple.com)

Jerusalem/Wien (pte025/22.06.2011/13:40) Apple sieht sich erneut massiver Kritik über das Verbreiten einer Pro-Palästina-App namens "ThirdIntifada" ausgesetzt. Die Gratis-App, die sich auf mobilen Apple-Geräten installieren lässt, ist als eine Art soziales Netzwerk aufgebaut, die über die israelische Besatzung, Gewalt gegen Palästinenser und Protestaktionen informiert. Das drei Megabyte-Programm ist mit einer Webseite verbunden, die unter anderem die Auseinandersetzungen an der Grenze zu Syrien und dem Libanon jüngst mitorganisiert hat. Israel verlangt von Apple die Löschung der App.

Schnelles Reagieren wichtig

"Der Fall ist für ein Unternehmen wie Apple, das besonders viel Wert auf seine Marke legt, äußerst heikel. Denn obwohl eine lückenlose Überwachung bei der Vielzahl von Apps kaum möglich ist, wird dies von Apple erwartet - schließlich verdankt der Konzern seine Bedeutung dem Bereitstellen und dem Verkauf von Content", erläutert Oliver Schmitt, Chef der Agentur viennabrand http://viennabrand.com , gegenüber pressetext. Dem Experten nach kann Apple nur seinen Kopf aus der Schlinge ziehen, wenn die Anwendung schnell entfernt wird.

In einem Brief an Apple-Chef Steve Jobs fordert Israels Informationsminister Juli Edelstein, die App, die übersetzt "Dritter Volksaufstand" heißt, so schnell wie nur möglich aus dem App Store zu nehmen. Seiner Meinung zufolge ist die Software anti-zionistisch und rufe zu einem Aufstand gegen Israel auf. Statt politisierende Programme zu verbreiten, sollten die Apps "der Unterhaltung und Information dienen und kein Instrument zur Aufhetzung von Gewalt" sein. Apple hält sich bis zum Redaktionsschluss dieser Meldung mit einer Stellungnahme zurück.

Nicht die erste Skandal-Software

Die palästinensische Autonomiebehörde wollte die Bitte Edelsteins zwar nicht kommentieren, ließ jedoch ausrichten, dass das Programm unter den Palästinensern im Westjordanland keine große Verbreitung besitzt. Der Vorfall wirft erneut Fragen in Bezug auf die Qualitätskontrolle Apples bei den Apps auf. Erst 2009 geriet Apple nach der Veröffentlichung der Applikation "Baby Shaker" in die Kritik (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/20090423032/ ). Apple scheint reagiert zu haben. Eine App-Store-Suche nach "ThirdIntifada" bleibt erfolglos.

(Ende)
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