Wucher: Deutsche Bahn kassiert zu Pfingsten ab
Pro Bahn kritisiert 17-prozentige Zuschläge wegen Umleitungen
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Fahrkartenautomat: Für viele Kunden ein Schock (Foto: pixelio.de, S. Fries) |
Berlin (pte025/09.06.2011/13:40) Reiselustige, die zu Pfingsten mit der Deutschen Bahn unterwegs sein wollen, sollten sich auf saftige Preiszuschläge bei den Fahrkarten gefasst machen. Wie der Fahrgastverband Pro Bahn http://www.pro-bahn.de heute, Donnerstag, mitteilt, machen bauarbeitsbedingte Umleitungen die Ticketpreise um bis zu 17 Prozent teurer. Betroffen von dieser laut den Fahrgastvertretern kritisierten "Abkassiererei" ist am Wochenende unter anderem die ICE-Linie zwischen Berlin und Mannheim. Den Verband entzürnt, dass die Bahn über die Zuschläge nicht informiert.
Keine Einzelfälle
Die Preise der Deutschen Bahn sind vor allem an den Feiertagen gepfeffert. So hatte sich eine Kundin beschwert, die für eine Bahnbeförderung von Frankfurt nach Göttingen am Karfreitag plötzlich zwölf Euro mehr bezahlen musste. Dass die Preispolitik kein Einzelfall ist, zeigt sich mit Blick auf das anstehende Pfingstfest. Drei Tage lang wird erneut dieser Zuschlag auf ICE-Fahrkarten erhoben. Dieser trifft alle, die auf kurzen Strecken zwischen Frankfurt und Kassel unterwegs sind und mit ICE-Zügen fahren, die wegen Bauarbeiten umgeleitet werden müssen.
"Die Preispolitik der Bahn zeigt erneut, dass sie längst nicht das Optimum für ihre Fahrgäste herausholt und stattdessen mit Intransparenz glänzt", erklärt Pro-Bahn-Rechtsreferent Rainer Engel auf Nachfrage von pressetext. Das Hauptproblem besteht für den Fachmann darin, dass der Fernverkehr eigenwirtschaftlich von der Bahn geführt wird und daher keiner gesonderten Informationspflicht über kurzfristige Preisaufschläge unterliegt. "Die Streichung von ICs und somit bedingte Umstiege auf teurere Züge sind derzeit alles andere als Einzelfälle", so Engel.
Mehrpreis zurückerstatten lassen
Dem Fahrgastverband zufolge lassen sich gleich mehrere Beispiele anführen, bei denen viele Kunden plötzlich mehr zahlen müssen als sonst üblich. Das ist derzeit zum Beispiel für fünf Monate zwischen Hamburg und Hannover sowie zwischen dem Ruhrgebiet und Leipzig der Regelfall. Dort wurden wegen Bauarbeiten durchgehende IC-Züge gestrichen. Vielen Kunden fällt der Aufschlag nur auf, wenn sie den üblichen Preis im Kopf haben. "Die Bahn informiert nicht, da sie den Preis für jede Fahrt individuell errechnet", sagt Engel gegenüber pressetext.
Weil das Computersystem der Bahn trotz der Umleitungen durch Bauarbeiten weiter meint, der Fahrgast wolle absichtlich einen Umweg fahren, entstehen die Mehrpreise. Pro Bahn rät allen Kunden, die solchen ungerechtfertigten Fahrpreisforderungen zum Opfer gefallen sind, den Mehrpreis zurückzufordern. Sollte das Unternehmen diesen nicht erstatten, können sich Fahrgäste an die Schlichtungsstelle SOEP in Berlin wenden.
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