pte20110420023 in Business

Steuererhöhung: Verbraucher plündern Tabakläden

17,5 Prozent mehr Zigaretten als im Vorjahresquartal versteuert


Zigaretten: Preise steigen in den kommenden fünf Jahren (Foto: pixelio.de, Benjamin Klack)
Zigaretten: Preise steigen in den kommenden fünf Jahren (Foto: pixelio.de, Benjamin Klack)

Wiesbaden (pte023/20.04.2011/13:45) Die Anhebung der Besteuerung auf Tabakwaren ab dem 1. Mai hat in Deutschland sowohl bei Kunden als auch bei den Händlern zu Hamsterkäufen geführt. Wie das Statistische Bundesamt http://destatis.de heute, Mittwoch, bekannt gab, wurden in den ersten drei Monaten des Jahres 17,5 Prozent mehr Zigaretten als im Vorjahresquartal versteuert. Selbst der Absatz der Nische Drehtabak nahm um ein Viertel zu. Die Menge der Zigarren und Zigarillos stieg um fast zehn Prozent. Gleichzeitig erhöhte sich auch der Absatz von Pfeifentabak um 18 Prozent.

"In den vergangenen Jahren hat es bereits eine aus unserer Sicht überproportionale Erhöhung der Tabaksteuer gegeben, sodass viele Kunden auf preiswertere Produkte ausgewichen sind", meint Dieter C. Rangol, Geschäftsführer des Bundesverbands des Tabakwaren-Einzelhandels http://tabakwelt.de , auf Nachfrage von pressetext. "Um dies zu verhindern, hat der Staat nun günstigere Produkte stärker besteuert, um den Preisabstand gleich zu halten", erklärt Rangol.

Ausgleich für Ökosteuer-Begünstigungen

Den statistischen Angaben nach wurden allein im ersten Quartal Tabakwaren im Wert von 6,3 Mrd. Euro versteuert. Das waren rund 993 Mio. Euro oder 18,7 Prozent mehr als noch vor einem Jahr. "Der Staat profitiert und hat somit einträgliche Steuereinnahmen", erklärt Rangol. Bis 2015 sollen Zigaretten in Deutschland pro Packung stufenweise um jährlich vier bis acht Cent teurer werden. Deutlich kräftiger soll die Steuererhöhung auf den Feinschnitt ausfallen.

Mit den zusätzlichen Einnahmen schafft der Staat einen Ausgleich dafür, dass die Ökosteuer-Begünstigungen von energieintensiven Firmen doch nicht so drastisch zusammengestrichen wurden wie zunächst geplant worden war. Aktuell nimmt der Fiskus aus der Tabaksteuer 13 Mrd. Euro jährlich ein. Der Handel reagiert: "Händler und Hersteller beziehen jetzt vermehrt Steuerzeichen, damit sie ihre Kunden länger günstiger bedienen können", so eine Sprecherin des Statistischen Bundesamtes.

(Ende)
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