pte20110307015 in Business

Immobilien: Polen zieht Investoren magisch an

Internationale Finanzindustrie fragt nach Top-Lagen nach


Warschauer Kulturpalast: Moderne Architektur in altes Stadtbild integriert (Foto: pixelio.de, Jerzy)
Warschauer Kulturpalast: Moderne Architektur in altes Stadtbild integriert (Foto: pixelio.de, Jerzy)

Warschau/Posen (pte015/07.03.2011/11:10) Das von der Wirtschaftskrise weitgehend verschont gebliebene Polen boomt wie nie zuvor und zieht immer mehr ausländische Immobilieninvestoren an. Anbieter wie Union Investment sind vom Markt überzeugt. Allein in den vergangenen zwölf Monaten haben die Deutschen für ihre offenen Immobilienfonds drei Bürotürme in Warschau gekauft und hierfür 220 Mio. Euro bezahlt. Aber auch die Volks- und Raiffeisenbanken haben zuletzt 76 Mio. Euro investiert.

Großes Wachstum

"Polen hat ungeahntes Wirtschaftspotenzial und wird von vielen verkannt. Das Land profitiert von hochmotivierten, gut ausgebildeten Facharbeitskräften, die großen Einsatz zeigen und auf lange Sicht Wohlstand etablieren wollen", erklärt ein in Polen für ein deutsches Unternehmen tätiger Bauleiter gegenüber pressetext. Dem Marktkenner zufolge lässt die stabile Nachfrage nach guten, hochwertigen Flächen in zentralen Lagen eine schnelle Vollvermietung erwarten.

Die Rahmenbedingungen für weiteres Wirtschaftswachstum sehen gut aus. Denn als einziger EU-Staat wies das Land auch im Krisenjahr 2009 ein positives Wachstum auf. Eine ähnliche Entwicklung 2010: Das Bruttoinlandsprodukt kletterte um 3,7 Prozent. Aber auch für dieses Jahr gehen Ökonomen von einem Zuwachs von bis zu 4,5 Prozent aus. Projektentwickler wie Hochtief planen bereits diverse Büroneubauten im modernen Geschäftsviertel der Hauptstadt.

New York des Ostens

"Immer mehr internationale Banken siedeln sich an, die Gewerbeimmobilien wollen", erklärt der Branchenbeobachter im pressetext-Interview. Die Einschätzung wird dadurch belegt, dass in Polen bereits acht international führende Investmentbanken vertreten sind und im Mai 2010 auch Goldman Sachs sowie Morgan Stanley angekündigt hatten, in Warschau langfristig Fuß fassen zu wollen (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/100520022/).

Das Vertrauen in die Märkte ist vorhanden. So haben die Credit Suisse, die Citigroup und die UBS ihre Aktivitäten an der Weichsel zuletzt verstärkt. Insiderkreisen nach gilt Polen als einzige Stadt zwischen Frankfurt und Moskau, wo sämtliche führende Investmentbanken vertreten sind. Der "Konkurrent zu Russland" könnte sogar bald zum "New York des Ostens" werden, sind sich Kenner einig. Deutlich wird dies im gestiegenen Vermietungsvolumen.

Schwäche anderer Länder als Vorteil

Einem Handelsblatt-Bericht zufolge kletterte das Vermietungsvolumen 2010 gegenüber dem Vorjahr um fast 80 Prozent auf 400.000 Quadratmeter - und das, obwohl kaum neue Objekte fertiggestellt wurden. 2011 wird der Vermietungsabsatz die 500.000-Quadratmeter-Marke knacken. Trotzdem kommen Neubauten nur mit einem Volumen von 110.000 Quadratmetern auf den Markt. Die Miete dürfte um zwei auf 25 Euro je Quadratmeter und Monat steigen.

Diese Aussicht lockt Investoren an. Allein 2010 hatten Anleger aus dem In- und Ausland rund zwei Mrd. Euro in polnischen Immobilien veranlagt. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein Plus von 167 Prozent. Dabei profitiert das Land vom Attraktivitätsverlust anderer osteuropäischer Staaten. Während in Warschau nur 7,2 Prozent der rund 3,4 Mio. Quadratmeter Büroflächen unvermietet sind, warten in Prag knapp 14 Prozent der 2,7 Mio. Quadratmeter auf Mieter.

(Ende)
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