Skandalumwitterte Sicherheitsfirma Prevent pleite
Skurriler Rechtsstreit um Zahlungsausfälle bei der HSH Nordbank
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HSH-Nordbank-Gebäude: Management soll schuld an Prevent-Pleite sein (Foto: hsh-nordbank.de) |
München/Hamburg/Kiel (pte018/17.02.2011/13:20) Die womöglich in einige der vielen Skandale um die HSH Nordbank verwickelte Münchner Sicherheitsfirma Prevent http://prevent.ag ist pleite. Wie die Süddeutsche Zeitung heute, Donnerstag, schreibt, hat Unternehmenschef Peter Wiedemann einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht München gestellt. Die Begründung: Drohende Zahlungsunfähigkeit. "Nach dem jetzigen Stand der Dinge würde uns im Frühjahr das Geld ausgehen", unterstreicht Wiedemann.
Juristisches Hickhack
Der Manager führt die Insolvenz von Prevent vor allem auf "die schlechte Zahlungsmoral der Hauptschuldnerin" zurück. Ohne sie beim Namen zu nennen, dürfte er hierbei die HSH Nordbank meinen. Die Norddeutschen schulden den Bayern 800.000 Euro. Von den fast zehn Mio. Euro, die Prevent in den letzten fünf Jahren bei dem in Kiel und Hamburg beheimateten Institut für Dienstleistungen abgerechnet hatte, hält die Landesbank diesen Betrag nun zurück.
Hintergrund dieses Streits, in dem Wiedemann der HSH Nordbank "Verzögerungstaktik" bei Gericht vorwirft, sind mehrere Affären der Bank, in die Prevent verstrickt sein soll. So erhielt die Sicherheitsfirma von der HSH-Nordbank 2009 über 3,6 Mio. Euro. Dabei soll es sich um eine zu unrecht gezahlte Erfolgsprämie dafür gehandelt haben, dass Prevent im Rechtsstreit mit einem türkischen Reeder Einfluss auf die Politik und Wirtschaft in der Türkei nahm.
Obwohl offenbar keinerlei Erfolg durch das Zutun von Prevent erzielt wurde, hatte die HSH Nordbank die Summe als "Teil-Erfolgshonorar" deklariert. Seit Sommer 2010 hält die Bank das Geld bereits zurück. Noch im Januar 2011 hatte Prevent gehofft, mit Hilfe des Hamburger Landgerichts an den offenen Zahlungsbetrag zu kommen. Daraus wird aber nichts. Die Bank hatte beantragt, erst einmal die Ergebnisse staatsanwaltschaftlicher Ermittlungen abzuwarten.
Verfahrenseinstellung bei Insolvenz
Im November wurde bekannt, dass der nur noch bis zum April tätige HSH-Nordbank-Chef Dirk Nonnenmacher in den Rauswurf eines Filialleiters involviert sein soll. Als der frühere New Yorker Filialchef der HSH Nordbank in Ungnade gefallen war und abgelöst werden sollte, waren ihm eine E-Mail-Adresse und ein Passwort untergeschoben worden, die zu Kinderpornos führten (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/101130021/).
Schlittert Prevent tatsächlich in die Pleite, wäre für die HSH Nordbank in München nichts mehr zu holen. Dann würde das beim Landgericht anhängige Verfahren von Prevent gegen die Hamburger aller Voraussicht nach unterbrochen. Es hängt nun vom Insolvenzverwalter der Sicherheitsfirma ab, ob der Prozess gegen die HSH Nordbank noch fortgesetzt wird oder nicht. Prevent war bis zum Redaktionsschluss nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.
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