Energiemarkt: Deutscher Wettbewerb legt zu
Zahl der Gas- und Stromanbieter seit 2009 auf Wachstumskurs
![]() |
Gas-Euro: Immer mehr Verbraucher wechseln den Anbieter (Foto: pixelio.de, Ernst Rose) |
Heidelberg/Saarbrücken (pte025/09.02.2011/13:55) Der Wettbewerb auf dem deutschen Energiemarkt nimmt Fahrt auf. Wie das unabhängige Verbraucherportal Verivox http://www.verivox.de ermittelt hat, kletterte die Zahl der Strom- und Gasanbieter in den vergangenen beiden Jahren massiv. Konnten Verbraucher zu Beginn des Jahres 2009 durchschnittlich gerade einmal zwischen 53 Stromanbietern je Postleitzahlen-Gebiet wählen, sind es 2011 bereits 83 Stromlieferanten. Das ist ein Anstieg um 57 Prozent.
Positiver Trend
"Vor allem beim Gas lässt sich eine sehr positive Entwicklung des Energiemarktes mit vielen Anbietern feststellen", sagt Uwe Leprich von der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes http://www.htw-saarland.de auf Nachfrage von pressetext. "Der Trend wird weiter gehen. Auch beim Strom ist die Wechselbereitschaft der Kunden mit einer Quote von derzeit 13 Prozent erfreulich. Das setzt die Marktriesen verstärkt unter Zugzwang", so Leprich.
Die Einschätzung in Bezug auf die Gasanbieter teilt auch Verivox. Noch vor zwei Jahren gab es je Postleitzahlen-Gebiet im Schnitt acht Gasanbieter. Heute können Kunden zwischen rund 31 Gasversorgern wählen. Prozentual ausgedrückt ist dies ein Zuwachs um 388 Prozent. "Der massive Anstieg ist mit der späteren Liberalisierung zu erklären, denn der Gasanbieterwechsel ist erst seit 2006 möglich", unterstreicht Peter Reese, Leiter Energiewirtschaft bei Verivox.
Monopole wackeln
Bei den Stromanbietern hat die Zahl der Discounter in den vergangenen Jahren zugenommen. Diese befinden sich somit in einem harten Preiskampf. Dieser wird in den meisten Fällen über Boni und Rabatte ausgetragen. Denn um den günstigsten Preis überhaupt zu bieten, nehmen die Versorger Bonuszahlungen für Neukunden in ihr Tarifprogramm auf. Diese Boni werden jedoch häufig erst am Ende der Erstvertragslaufzeit ausgezahlt. Das kann dazu führen, dass sich die monatlichen Abschlagszahlungen der Verbraucher nach dem Wechsel kaum ändern.
Dass in den deutschen Strom- und Gasmarkt Bewegung gekommen ist, zeigt der Verkauf der Energieholding Thüga von E.ON an Integra/KOM9 Ende 2009. Aber auch der im Dezember 2010 besiegelte Ausstieg der französischen EDF aus dem viertgrößten deutschen Versorger EnBW und der Kauf der Assets durch das Land Baden-Württemberg verdeutlicht die Konsolidierung. "Die Laufzeitverlängerung der Atommeiler in Deutschland war ein letzter Kraftakt der Energiekonzerne. Das Monopol bröckelt", meint Leprich gegenüber pressetext.
(Ende)Aussender: | pressetext.redaktion |
Ansprechpartner: | Florian Fügemann |
Tel.: | +43-1-81140-305 |
E-Mail: | fuegemann@pressetext.com |
Website: | www.pressetext.com |