Schuldenberg: Tengelmanns US-Tochter A&P pleite
Chapter-11-Verfahren - Übergangsfinanzierung über 800 Mio. Dollar
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Gerichtshammer: A&P ab sofort unter Insolvenzrichter-Aufsicht (Foto: pixelio.de, Thorben Wengert) |
Mühlheim/Montvale (pte012/13.12.2010/10:55) Wirtschaftliches Aus für die US-Supermarktkette A&P http://aptea.com . Wie der deutsche Großaktionär und Handelsriese Tengelmann http://tengelmann.de heute, Montag, bekannt gab, hat die Firma ein Verfahren nach Chapter 11 des US-Insolvenzrechts beantragt. Unter diesem können Unternehmen unter Gläubigerschutz und Aufsicht eines Insolvenzrichters gestellt werden, aber weiter arbeiten. An dem mit dem offiziellen Namen The Great Atlantic & Pacific Tea Company geführten Unternehmen hält die Tengelmann-Gruppe 38 Prozent.
Ziel Restrukturierung
"Von einem wirtschaftlichen Aus von A&P kann keine Rede sein - ganz im Gegenteil. Der angestrebte Schritt ist vergleichbar mit dem deutschen Planinsolvenzverfahren, das eine tiefe Reorganisation und Sanierung ermöglicht", so Tengelmann-Sprecher Karsten Biermann auf pressetext-Anfrage. Mit dem Verfahren soll A&P geholfen werden, seine finanziellen Verbindlichkeiten bei Aufrechterhaltung des normalen Geschäfts in den Griff zu bekommen. Ziel A&Ps ist eine solide Finanzbasis zu schaffen und die Restrukturierung voranzutreiben.
Sinkende Kaufkraft schuld
Eigenen Angaben zufolge soll sich am aktuellen Mitarbeiterstand von mehr als 40.000 nichts ändern. Ebenso bleiben sowohl Geschäftsführung als auch Aufsichtsrat im Amt. Helfen soll eine Übergangsfinanzierung im Ausmaß von 800 Mio. Dollar (rund 605 Mio. Euro). Zur Verfügung gestellt wird diese Summe von der US-Bank JP Morgan Chase. Als Grund für den aktuellen Schritt verweist Biermann im Gespräch mit pressetext auf "eine Kombination aus Verschuldung und plötzlich krisenbedingt schwindenden Kaufkraft vieler US-Verbraucher".
Für Tengelmann-Chef Karl-Erivan Haub ist das Chapter-11-Verfahren ist die einzige Option. "Für A&P wurden alle strategischen Optionen sorgfältig geprüft. Eine erfolgreiche Sanierung war unter den aktuellen Bedingungen nicht mehr möglich", heißt es in einer Aussendung. Das Unternehmen betreibt im Nordosten der USA 395 Filialen und ist in den Kernregionen New York und New Jersey eigenen Angaben nach Marktführer. Im abgelaufenen Geschäftsjahr erzielte A&P einen Umsatz von 9,5 Mrd. Dollar. Tengelmann ist seit 1979 an A&P beteiligt.
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