pte20101116001 in Business

Kostendruck: Solarindustrie zieht nach Osten ab

Einsparpläne führen Hersteller nach Asien


Solarmodule: Immer häufiger Importware aus Asien (Foto: pixelio.de, 	Helmuth Ziegler)
Solarmodule: Immer häufiger Importware aus Asien (Foto: pixelio.de, Helmuth Ziegler)

Wellingborough (pte001/16.11.2010/06:05) Die Hersteller von Solarmodulen suchen mittlerweile verzweifelt nach Möglichkeiten, um dem wachsenden Kostendruck seitens der asiatischen Billig-Konkurrenz ausweichen zu können. Am Osten führt dabei kein Weg mehr vorbei. Die Photovoltaik-Industrie (PV) flieht angesichts sinkender Auftragszahlen nach Asien, um die Produktionskosten zu drosseln und nicht von Anbietern aus China oder Singapur überrollt zu werden, wie die Marktforscher bei IMS Research http://imsresearch.com aufzeigen. Über 70 Prozent der globalen Kapazitäten sind schon heute in Asien beheimatet.

"Der Preisdruck auf die deutsche Industrie steigt, während Asiens Anteil am Weltmarkt weiter zunimmt", meint ein Branchenkenner gegenüber pressetext. Noch über das kommende Jahr hinaus wandert die Produktion von Solarmodulen zunehmend in den Osten ab, wo die Hersteller noch schneller expandieren als bisher. So haben chinesische Anbieter wie Suntech oder JA Solar etwa den US-Konzern First Solar an Herstellungskapazität bereits überholt. In Sachen Qualität hinken asiatische Markenmodule den westlichen Erzeugnissen dabei kaum mehr hinterher (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/090630027/).

Niedrige Preise Voraussetzung für Industrie

Noch vor Ende 2011 werden laut IMS Research bereits über drei Viertel der weltweiten PV-Modulfertigung in Asien stattfinden. Mit Einsetzen einer abkühlenden Nachfrage insbesondere im deutschen Markt (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/101018021/) haben die Anbieter die Notwendigkeit einer niedrigeren Kostenbasis bei der Herstellung erkannt. Eine Reihe an Marktteilnehmern hat zuletzt ambitionierte Pläne zur Drosselung ihrer Kosten vorgestellt. Sie zeigen jedoch alle in eine Richtung. Weite Teile der Produktion werden in den Osten ausgelagert, wo Module in der Regel halb so teuer hergestellt werden können als etwa in den USA.

Die schrumpfenden Preise für Solarmodule stellen aber nicht nur eine Herausforderung für westliche Erzeuger dar, sondern sind nach Ansicht von IMS Research auch eine wichtige Voraussetzung für die Zukunftsfähigkeit der Industrie. Sie wird dadurch wirtschaftlich nachhaltiger und von staatlichen Förderungen unabhängiger. Eine Verlagerung nach Asien scheint damit auch zugunsten des Erneuerbare-Energien-Sektors selbst unvermeidbar.

(Ende)
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