pte20100825001 in Business

Wetter: Hochs und Tiefs sind käuflich

Erlös sichert Klimaforschung an der FU Berlin


Wetterhahn: Hoch- und Tiefdruckgebiete kann man kaufen und benennen (Foto: pixelio.de/K.-H. Laube)
Wetterhahn: Hoch- und Tiefdruckgebiete kann man kaufen und benennen (Foto: pixelio.de/K.-H. Laube)

Berlin (pte001/25.08.2010/06:00) Aktuell heißen sie Angelika, Beate und Fred, die Tiefs und Hochs der Wetterkarte. Cathleen, Doreen und Gerhard stehen schon in den Startlöchern. Allesamt sind von Namenspaten käuflich erworben. Die Freie Universität Berlin ist neben dem US-Wetterdienst weltweit die einzige Institution, die Namen für Hoch- und Tiefdruckgebiete vergibt. Die ausgeteilten Namen werden Wetterdiensten und Medien zur Verfügung gestellt. Für einen guten Zweck kann jeder eine Wetterpatenschaft http://www.met.fu-berlin.de/wetterpate übernehmen. So haben es schon viele ins Fernsehen geschafft, wenn auch nur auf die Wetterkarte.

Anfang 2002 konnte die Wetter- und Klimabeobachtung an der Station 10381 (Berlin-Dahlem) der FU Berlin aus finanziellen Gründen nicht mehr 24 Stunden am Tag aufrecht erhalten werden. Lediglich am Vormittag sollte eine vollständige Wetterbeobachtung durch einen Menschen stattfinden. Die restliche Zeit wollte man sich auf das sogenannte Automaten-Wetter verlassen, bei dem nur Messwerte wie Temperatur, Druck, relative Feuchte und Wind automatisch ermittelt werden.

Ausgaben werden gedeckt

So riefen die Meteorologie-Studenten die Aktion "Wetterpate" ins Leben, um eine durchgängige Wetter- und Klimabeobachtung zu finanzieren. "Das trägt sich mittlerweile komplett über die Patenschaften", erklärt Katrin Krüger, Studentin der FU Berlin, auf Nachfrage von pressetext. "Die Preise bleiben stabil und sind so kalkuliert, dass sie die Ausgaben decken, die bei der Wetterbeobachtung entstehen", ergänzt sie.

Die Patenschaften für das Jahr 2010 sind mittlerweile schon alle verkauft. Zurzeit tragen alle Hochdruckgebiete männliche und Tiefdruckgebiete weibliche Namen. Der ausgleichenden Gerechtigkeit wegen, wechselt dies 2011 wieder. "Ab dem 29. September 2010 um 0:00 Uhr kann man wieder per Fax oder Brief Wetterpatenschaften für das kommende Jahr erwerben", so Krüger.

Hochdruckgebiete halten länger

Die Preise sind unterschiedlich. Ein Tief kostet 199 Euro, ein Hoch 299 Euro. Da Hochdruckgebiete eine deutlich längere Lebensdauer haben und so länger auf Wetterkarten erscheinen, sind sie teurer. Im Jahr gibt es ca. 150 Tiefs und 50 bis 60 Hochs: "Bei Tiefdruckgebieten kommen wir gut fünf Mal durchs Alphabet und bei Hochs gut zwei Mal", erläutert Krüger. Buchstaben die eher schwieriger einen Paten bekommen, sind X, Y und Z.

Seit dem Start 2002 haben über 1600 Menschen aus 13 europäischen Ländern sowie Japan und die USA eine Patenschaft erworben. Sie gilt als beliebtes und originelles Geschenk zu Weihnachten, Geburtstagen oder zu besonderen Anlässen. Einige nutzen diese Möglichkeit aber auch, um ihre interessanten, aber wenig verbreiteten Vornamen bekannter zu machen. Der Meteorologie-Studentin ist so z.B. das Sturmtief Kyrill in Erinnerung geblieben: "Das ist einerseits ein sehr seltener Name in Deutschland und andererseits waren es heftige Wettererscheinungen."

(Ende)
Aussender: pressetext.deutschland
Ansprechpartner: Caroline Schoettler
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