pte20100728013 in Leben

ORF Futurezone - "Kauf lohnt sich nicht"

Sender will sich mit Gerüchten interessanter machen


viennabrand-Chef Oliver Schmitt: Futurezone kein Selbstläufer für Neueigentümer (Foto: viennabrand)
viennabrand-Chef Oliver Schmitt: Futurezone kein Selbstläufer für Neueigentümer (Foto: viennabrand)

Wien (pte013/28.07.2010/12:10) Der Verkauf der ORF-Plattform Futurezone geht in die entscheidende Phase. Interessenten haben nur noch bis zum 30. Juli Zeit, ihre Kaufbewerbungen einzureichen. Inzwischen trüben aber Bedenken über die Vermarktung der Seite den laufenden Verkaufsprozess. "Der Verkauf ist nur bedingt sinnvoll. Hinter dem Portal steht eine starke Community, die ihre Ansprüche durchsetzt", sagt Oliver Schmitt, Chef der Agentur viennabrand http://viennabrand.com , gegenüber pressetext.

Glaubwürdigkeit gefährdet

An der Vermarktung der Futurezone wird sich der neue Eigentümer die Zähne ausbeißen. Denn bisher profitierte die Futurezone von den Zugriffen des Gesamt-ORF-Onlineangebots. "Viele Futurezone-Nutzer sind kein automatischer Selbstläufer für den neuen Markeneigner. Die Vermarktung über Content hängt in jedem Fall von der Zahlungsbereitschaft der Nutzer ab", ergänzt Schmitt. Laut dem Fachmann birgt der Verkauf einer Marke stets das Risiko eines Kundenverlustes. Weil sich dieses Gemeinschaftsgefühl nur schwer auf einen Neueigner übertragen lässt, sieht der Insider die Glaubwürdigkeit des Portals gefährdet.

Auch wenn die mit dem Verkauf betraute Wiener i5invest Beratungs GmbH auf Fragen zu Futurezone-Interessenten gegenüber pressetext abblockt, gesteht deren Geschäftsführer Markus Wagner den "hohen Zeitdruck des Verkaufsprozesses" ein. Mit Inkrafttreten des neuen ORF-Gesetzes am 1. Oktober muss sich der ORF von der Futurezone trennen. ORF-Angaben nach haben sich seit Gesetzesbeschluss am 17. Juni Vertreter aus Telekommunikations- und Medienbranche gemeldet. ORF-Kreisen ist zu entnehmen, dass sowohl der Standard als auch Orange Interesse haben (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/100624038/).

ORF lockt Käufer mit Gerüchten

"Orange ist an einem Kauf der Futurezone nicht interessiert. Diesbezügliche Gerüchte sind vollkommen unbegründet", erläutert Tom Tesch, Manager Corporate Communications bei Orange Austria http://orange.at im Gespräch mit pressetext. "Wir haben unseren eigenen mobilen Content. Außerdem fehlt der Marke Futurezone ein tragfähiges Pay-Modell, wovon Orange profitieren könnte." Tesch verweist in Bezug auf das Gerücht rund um die Kaufabsichten auf den ORF. Um Gebote zu forcieren, habe dieser das Gerücht selbst in die Welt gesetzt. Beim Verkauf geht es laut i5invest um Content und Design, nicht aber um personelle Ressourcen.

Problematisch für den Käufer ist zudem der Umstand, dass die nationalen Markenrechte der "Futurezone" laut Patentamt weiterhin beim Elektronikkonzern Siemens liegen und der ORF selbst noch Verhandlungen darüber führen muss. Schriftlich bestätigt hat Siemens dem ORF bisher nur, dass er die Marke im Verkaufsprozess verwenden darf.

(Ende)
Aussender: pressetext.austria
Ansprechpartner: Florian Fügemann
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