pte20100726018 in Business

Handel liefert sich Rabattschlacht um Kunden

Billigprodukte weniger gefragt - Arbeitsmarkt erholt sich weiter


Reduzierte Ware: Zwei Drittel des Einzelhandels machen mit (Foto: pixelio.de, Georg Schierling)
Reduzierte Ware: Zwei Drittel des Einzelhandels machen mit (Foto: pixelio.de, Georg Schierling)

Düsseldorf/Nürnberg (pte018/26.07.2010/13:55) Während die europäischen Finanzinstitute vor Stresstests zittern, floriert der private Konsum in Deutschland. Aktuelle Zahlen der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) belegen: Die Anschaffungsneigung der Deutschen ist im internationalen Vergleich die höchste. Als Grund vermuten Experten vor allem die geringe Arbeitslosigkeit. Die Umsätze ankurbeln wird auch der offiziell abgeschaffte Sommerschlussverkauf. Denn nach zahlreichen Preisaktionen in den vergangenen Wochen und Monaten erwarten Konsumenten erneut Rabatte bis zu Minus 80 Prozent.

Einzelhandel hofft auf Boom

"Bislang war der Einzelhandel in Deutschland kein signifikantes Zugpferd der Wirtschaft. Auch wenn die Lage noch nicht befriedigend ist, wird der anlaufende Sommerschlussverkauf Impulse für das zweite Halbjahr geben", erläutert Andreas Jörg Scheuerle, Leiter Sachgebiet Europäische Konjunktur und Branchenanalysen bei der DekaBank http://www.dekabank.de , gegenüber pressetext. Für die positive Grundstimmung sorgt der stabile Arbeitsmarkt. Laut Scheuerle wirken sich Kurzarbeit, Arbeitszeitkonten und betriebliche Bündnisse positiv aus.

Auf ein lukratives Geschäft in den kommenden Wochen spekulieren die Einzelhändler. Laut Handelsverband Deutschland http://www.einzelhandel.de ist der deutsche Einzelhandel mit 400.000 Unternehmen und einem Umsatz von fast 400 Mrd. Euro der drittgrößte Wirtschaftszweig in der Bundesrepublik. Eigenen Angaben nach beteiligen sich fast zwei Drittel der Einzelhändler am meist zweiwöchigen Ausverkauf. Neben Warenhäusern und Modeläden sind auch Bau-, Elektro- und Möbelgeschäfte dabei.

"Geiz ist geil" zunehmend out

Laut GfK schauen Konsumenten immer weniger auf den Preis. So sank der Marktanteil von Billigmarken erstmals seit vier Jahren. Im Gegensatz dazu erfreuen sich Produkte im mittleren Preissegment wachsender Beliebtheit. Die Marktanteile von Discountern wie Aldi oder Lidl gingen in den vergangenen Monaten zurück. "Die Rückbesinnung zu mehr Qualität spiegelt den Optimismus der Straße wider", erklärt Scheuerle im pressetext-Gespräch. "In der Krise haben die Verbraucher festgestellt, dass sie beim Kauf von Billigwaren zwar kurzfristig sparen, ihr Geld aber langfristig in den Sand setzen", so GfK-Experte Wolfgang Adlwarth.

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