Weiterbildung ist ein Wettbewerbsvorteil
AMS: Wissen verändert sich - wer nicht ständig aktuell ist, verliert
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AMS-Vorstandsmitglied Johannes Kopf: 50 Prozent des Wissens nach drei Jahren veraltet (Foto: ams.at) |
Wien (pte017/16.07.2010/13:30) Unternehmen, die ihre Mitarbeiter in wirtschaftlichen Krisenzeiten nicht weiterbilden, werden Opfer des Wettbewerbsdrucks. Zu dem Fazit kommt der Österreichische Arbeitsmarktservice (AMS) http://ams.at heute, Freitag. "Der technologische Fortschritt sowie neue krisenbedingte Anforderungsprofile an Mitarbeiter stellen die Unternehmen vor Herausforderungen", erklärt AMS-Vorstandsmitglied Johannes Kopf gegenüber pressetext. Um der Industrie zu helfen, hat ein AMS-Projekt Spezialistengruppen für fünf Wirtschaftscluster auf den Weg gebracht.
Halbwertszeit des Wissens sinkt
Im Rahmen des sogenannten "AMS Standing Committee on New Skills" wurden von Oktober 2009 bis Juni 2010 Branchenvertreter für die Wirtschaftsbereiche "Maschinen, Kfz, Metall", "Chemie, Kunststoff, neue Materialien", "Büro und Verwaltung", "Gesundheit, Wellness und Tourismus" sowie "Bau und Bauökologie" zusammengetrommelt. "Die Wirtschaft hat sich im Laufe der Krise verändert. Die Halbwertszeit des Wissens wird weiter sinken", sagt Wolfgang Tritremmel, Leiter der Abteilung Arbeit und Sozialpolitik bei der Industriellenvereinigung.
Den Fachleuten nach lässt sich der Lohnstandard auch künftig vor allem in den wissensintensiven Ingenieursberufen nur bei ausreichender Qualifikation beibehalten. "Das lebenslange Lernen ist das Gebot der Stunde. Einmal erworbenes Wissen wird schon bald wieder veraltet sein", verdeutlicht Kopf im pressetext-Gespräch. Die Zahlen belegen diesen Trend. Vor allem in technologiebezogenen Bereichen sind rund 50 Prozent der Wissensinhalte bereits nach drei Jahren veraltet. Bei EDV-Fachwissen liegt diese Halbwertszeit sogar nur bei rund einem Jahr.
Berufsübergreifendes Know-how gefragt
Der Wissensvorsprung und die finale Umsetzung in innovative Produkte ist entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie. Laut AMS wurden allein in Österreich im Zuge der Krise rund 45.000 Arbeitsplätze vernichtet. "Die Schnellen werden die Langsamen hinter sich lassen", meint auch Tritremmel im pressetext-Gespräch. In der Metallverarbeitung stehen derzeit insbesondere die Bereiche Elektrochemie, Hybridentwicklung und Hochvoltbatterien im Zentrum der Produktforschung. Zudem wird berufsübergreifendes Know-how nachgefragt.
Stark gefördert und von Weiterbildungen überzeugt werden müssen vor allem Unternehmen, die gering qualifizierte Arbeitskräfte und Ältere beschäftigen. Als Motivation übernimmt das AMS bis zu zwei Drittel der Kosten für Schulungen. Im Zentrum der Bemühungen steht laut AMS die Vermittlung anwendungsorientierten Wissens. Dies ist nötig, da die Berufsfelder in einander fließen. Außerdem überschneiden sich die Qualifikationserfordernisse in der Praxis. Deutlich wird dies in den Bereichen Mechatronik, Spritzgusstechnik und Chemielabortechnik.
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