pte20100713024 in Business

UMTS-Nachfolger LTE wird Waffe im Wettbewerb

Sprint Nextel steckt sein Netz-Revier ab


LTE-Smartphone von HTC: Sprint Nextel will AT&T und Verizon abschütteln (Foto: sprint.com)
LTE-Smartphone von HTC: Sprint Nextel will AT&T und Verizon abschütteln (Foto: sprint.com)

Reston/Wien (pte024/13.07.2010/12:50) Nach ersten Testversuchen in Schweden und Norwegen will nun auch der US-Mobilfunkriese Sprint Nextel http://sprint.com den Mobilfunkstandard Long Term Evolution (LTE) einsetzen. Nach eigenen Angaben verfügt der Konzern über ausreichend Mobilfunkfrequenzen für den Ausbau der vierten Generation in den USA.

Für Sprint-Nextel-Chef Dan Hesse sind die LTE-Pläne auch von strategischer Bedeutung im Wettbewerb: Rivalen wie AT&T und Verizon Wireless sollen auf dem US-amerikanischen Mobilfunkmarkt kein Oberwasser bekommen. Daher will Hesse sein Revier im LTE-Netz möglichst früh abstecken.

Erst für 2014 Gewinne erwartet

"Will Sprint Nextel auch zukünftig im Geschäft bleiben, dann darf das Management nicht am bisherigen Kurs zurückgehender Investitionen anknüpfen", erklärt Erste-Bank-Analyst Hans Engel im Gespräch mit pressetext. Dem Branchenkenner zufolge fährt der Konzern bereits seit 2006 Verluste ein. "Auch die Forecasts sehen wenig berauschend aus", sagt Engel. "So wird das Unternehmen auch 2012 noch immer leichte Verluste schreiben." Eigenen Angaben nach wird Sprint Nextel erst 2014 wieder Gewinne machen.

Die Voraussetzungen für eine Realisierung der Pläne sind gegeben. Mit seiner Beteiligung am Kabeldienstleister Clearwire hat sich das Sprint-Management den Zugriff auf eines der ersten LTE-Netze in den USA gesichert. Doch die Rivalen schlafen nicht. Sowohl Verizon als auch AT&T beginnen gerade mit dem Aufbau der UMTS-Nachfolgenetze. Der Vorstoß kommt für Branchenkenner nicht überraschend. Auch Hesse räumt in einem Bericht der Financial Times ein, dass der Konkurrenz-Zeitvorsprung wahrscheinlich kürzer ist als zuvor erwartet wurde.

Allianz mit Deutscher Telekom lässt auf sich warten

"Nicht nur die Konkurrenz sitzt Sprint Nextel im Nacken. Vor allem auch hohe Schulden und der immense Preisdruck lastet auf dem Konzern", sagt Engel auf pressetext-Nachfrage. Diese Einschätzung bestätigt sich mit einem Blick auf die Konzernbilanz. So müssen Aktionäre auf eine Dividende noch warten. Laut Hesse besteht keinerlei Eile, die Dividendenzahlung wieder aufzunehmen. "Der positive Cash Flow von 4,8 Milliarden Dollar für das abgelaufene Jahr stimmt mich zuversichtlich", erklärt der Analyst. Laut Hesse hat der Netzausbau zunächst Priorität.

In Deutschland hat sich das 4G-Netz schon durchgesetzt. Marktführer Deutsche Telekom hat erst vor kurzem damit begonnen, den Ausbau zu forcieren. Dass die Deutsche Telekom Sprint Nextel übernimmt, ist laut den Analysten sinnvoll. Telekom-Chef René Obermann hatte zuletzt jedoch größere Akquisitionen in Milliardenhöhe für 2010 ausgeschlossen. Selbst eine einfache Kooperation ist gegenwärtig unrealistisch: Die Telekom hat bisher noch keine Pläne für einen LTE-Ausbau in den USA vorgestellt.

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