pte20100612002 in Business

Konsolidierungswelle rast auf Spaniens Banken zu

Caja will Bancaja - Fusion zwischen Sabadell und Guipuzcoano


Spaniens Bankenlandschaft ordnet sich neu (Foto: pixelio.de, Viviane Bourkel)
Spaniens Bankenlandschaft ordnet sich neu (Foto: pixelio.de, Viviane Bourkel)

Madrid/Eppstein (pte002/12.06.2010/06:00) Die Konsolidierung des spanischen Bankensektors setzt sich mit den Übernahmeplänen der Caja Madrid fort. Schluckt das Institut wie beabsichtigt den kleineren Konkurrenten Bancaja, dann entstünde die größte Sparkasse des Landes. Experten bewerten den Schritt als einzige Chance für die überschuldete Caja, sich doch noch über Wasser halten zu können. Parallel zur Übernahme sorgen Sabadell und Guipuzcoano mit ihren Fusionsplänen für große Aufregung.

Regierung begrüßt Neuordnung

Der Regierung kommt die Konsolidierung des spanischen Bankenmarktes gerade recht. Denn man hofft, auf den Wachstumspfad zurückzukehren. Unterstützen will die Politik mit einem Fonds. Zudem strebt die spanische Zentralbank danach, die Zahl der Sparkassen bis Mitte des Jahres von 45 auf nur noch 15 zu verringern. Die Probleme, die letztlich zur Krise geführt hatten, sind weitgehend selbstgemacht. Vor allem die Immobilienkrise hinterlässt ihre Spuren.

Künftige Krisen sollen mit der Größe der Institute gemeistert werden. Die Sparkasse wäre mit der Integration von Bancaja dann die größte ihrer Art in Spanien und das drittgrößte Geldhaus des Mittelmeerlandes. Caja-Madrid-Chef Rodrigo Rato betont jedoch, dass beide Institute ihre Namen und rechtliche Strukturen behalten werden. Caja und Bancaja sollen 4,4 bis 4,5 Mrd. Euro aus dem Zentralbank-Fonds erhalten. Zur Stützung stehen bis zu 90 Mrd. Euro bereit.

Brasilien für spanische Santander interessant

Die Übernahme von Guipuzcoano durch Sabadell soll über einen Aktienumtausch stattfinden. Der die auf der iberischen Halbinsel bisher gut gemanagte Branchenriese Santander ist zudem mit seiner brasilianischen Tochter Banco Santander Brasil auf IPO-Expansionskurs (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/091007016/).

"Der Zugang zu den südamerikanischen Märkten ist aufgrund des hohen Wettbewerbs nur über Kooperationen oder Übernahmen möglich. Trotzdem oder gerade deshalb bleibt die Region ein boomender Wachstumsmarkt", so Heino Ruland vom gleichnamigen Research-Unternehmen http://ruland-research.com gegenüber pressetext. Insider verweisen indes darauf, dass das spanische Finanzsystem dringend Reformen bedarf, damit spanische Banken nicht den Zugang zu den Finanzmärkten verlieren.

(Ende)
Aussender: pressetext.austria
Ansprechpartner: Florian Fügemann
Tel.: +43-1-81140-305
E-Mail: fuegemann@pressetext.com
|