pte20100611031 in Business

WM 2010 ist Cash-Cow für FIFA und Fußball-Stars

Nutzen für Südafrika und die eigene Bevölkerung hingegen fraglich


Die FIFA steht bereits als Gewinner der WM fest (Logo: FIFA World Cup 2010)
Die FIFA steht bereits als Gewinner der WM fest (Logo: FIFA World Cup 2010)

Johannesburg (pte031/11.06.2010/13:52) Wenn heute um 16:00 Uhr das WM-Eröffnungsspiel zwischen Südafrika und Mexiko angepfiffen wird, steht mit dem Fußball-Weltverband FIFA http://www.fifa.com ein Gewinner bereits fest. Der Gewinn gegenüber der WM 2006 in Deutschland steigt um 50 Prozent und beträgt laut Generalsekretär Jerome Valcke eine runde Milliarde Dollar. Einziger Bereich, der dieses Mal nicht so gut läuft, ist "Match Hospitality". Die Agentur der FIFA bleibt auf den hochpreisigen Tickets sitzen. Allein 38.000 Karten wurden jüngst noch einmal in den Verkauf genommen.

Ein weiterer Gewinner der WM 2010 sind die als Testimonials bekannten Fußballspieler. Trotz seiner Verletzung wird etwa Deutschlands Superstar Michael Ballack für das Jahr 2010 rund fünf Mio. Euro von seinen Werbepartnern erhalten, geht aus einer Analyse der Zeitung Sport-Bild hervor. In Deutschland folgen Lukas Podolski mit geschätzten drei Mio. Euro und Bastian Schweinsteiger mit 1,5 Mio. Euro.

Profit für Südafrika fraglich

Das große Fragezeichen und heftig diskutierte Thema in Südafrika ist, welchen Nutzen das Land selbst aus der Fußball-WM ziehen kann. Auf der Habenseite stehen die internationale Medien-Präsenz und die bereits getätigten Infrastrukturmaßnahmen. Fraglich ist jedoch, ob der Großteil der meist ärmlichen Bevölkerung davon profitiert. Experten bezweifeln eine positiven nachhaltigen Effekt für Menschen in Südafrika.

Kostenfalle WM-Stadien

Als wahre Kostenfalle haben sich für die südafrikanische Regierung jedoch die Stadien herausgestellt. 1,36 Mrd. Euro haben die Bau- und Modernisierungsarbeiten gekostet, ursprünglich war mit 730 Mio. Euro kalkuliert worden. Aufgrund der steigenden Weltmarkt-Preise für Stahl und Zement sowie der Schwäche der einheimischen Währung Rand in Folge der Finanzkrise musste das Budget deutlich aufgestockt werden.

Einen großen Anteil am Bau der Stadien hatten deutsche Firmen. So plante und errichtete das Architekturbüro Gerkan, Marg und Partner (gmp) die Stadien in Durban, Kapstadt und Port Elizabeth - für ein Auftragsvolumen von 400 Mio. Euro, berichtet das b2b-Portal sponsors.de.

Entscheidend wird daher die Frage der Nachhaltigkeit der Investitionen sein. "Wir hoffen, dass es keine Weißen Elefanten gibt", sagt DFB-Schatzmeister und Südafrikas WM-Berater Horst R. Schmidt und verweist auf zum Teil leere Stadien in Portugal (Euro 2004) und Österreich (Euro 2008).

(Ende)
Aussender: pressetext.deutschland
Ansprechpartner: Michael Fiala
Tel.: +43-1-81140-303
E-Mail: fiala@pressetext.com
|