BP-Desaster hätte schlimmer ausfallen können
Dank Sicherheitsstandards gab es nicht noch mehr Tote
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Sofortige Evakuierung rettete Leben (Foto: flickr.com, uscgd8) |
Wien (pte024/11.06.2010/12:35) Die folgenschwere Explosion der vor sieben Wochen im Golf von Mexiko gesunkenen BP-Ölplattform "Deepwater Horizon" hätte noch viel schlimmer für die dort beschäftigten Bohrarbeiter ausgehen können. Nur durch Sofortmaßnahmen konnte der Großteil der 130 Menschen gerettet werden. Dies geht aus vertraulichen Informationen hervor, die pressetext vorliegen.
Schnelles Eingreifen von Versorgungsschiff
Die rasche Rettung der Bohrarbeiter ist das Ergebnis hoher Sicherheitsstandards und täglicher "Emergency Drills". Laut Fachleuten dürfen nur noch all jene Mitarbeiter auf Ölplattformen tätig sein, die über langjährige Erfahrung verfügen und entsprechende Evakuierungstrainings absolviert haben. "Die Sicherheitsvorkehrungen sind so strikt, dass sogar erkannt wird, wenn unerlaubt fotografiert oder anderes technisches Gerät verwendet wird", erklärt ein Fachmann gegenüber pressetext.
Kurz nach der Explosion der BP-Tiefseeplattform behielt der auf Notfälle ausgebildete Kapitän des umliegenden Versorgungsschiffs einen kühlen Kopf. Als Ergebnis einer Anhörung vor dem US-Senat wurde bekannt, dass das Versorgungsschiff "Damon Bankston" vor der Explosion eine Ölfontäne aus dem Bohrturm spritzen sah und sofort vorsorglich Kontakt zur Bohrinsel aufnahm. Unmittelbar nach der Explosion rettete das Schiff die Überlebenden.
Sicherheitsmaßnahmen nach "Piper Alpha" erhöht
Schon einmal ging eine Bohrung schief. Die von Occidential in der Nordsee betriebene und 1988 durch eine Explosion mit 167 Toten zerstörte Tiefseeplattform "Piper Alpha" wurde zum Mahnmal für die Ölförderindustrie. Obwohl die Sicherheitsstandards seither laufend verbessert wurden, grenzt es im Fall von BP an ein Wunder, dass nicht mehr Leute ums Leben kamen. Denn Risiken wurden bewusst eingegangen (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/100610001/).
Die seit Wochen gemachten Schuldzuweisungen sind ein Zeichen für das Kompetenzgerangel der beteiligten Unternehmen. Die Eigenverantwortung der Angestellten steht im krassen Gegensatz zum gegenseitigen Verantwortungs-Verschub-Spiel zwischen BP, Transocean und Halliburton, das derzeit stattfindet, meinen Insider. In einer für die Anhörung im US-Senat vorbereiteten Stellungnahme wirft BP Transocean vor, bei Sicherheitsventilen geschlampt zu haben. Transocean wiederum versichert, der Fehler liege in einer Betonkonstruktion von Öldienstleister Halliburton. Denn diese hätte die Quelle verschließen müssen.
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