Deutsche sprechen sich für Sparkurs aus
Steuererhöhungen bekommen deutliche Absage
![]() |
Deutsche gegen höhere Steuern zum Schuldenabbau (Foto: pixelio.de, Marc Tollas) |
Gütersloh (pte026/10.06.2010/13:00) Aus der überbordenden Staatsverschuldung hat die Politik mit dem Sparpaket bereits notwendige Konsequenzen gezogen. Damit lag sie bei der Bevölkerung offenbar richtig, wie die Bertelsmann und die Heinz Nixdorf Stiftung aufzeigen. Zwar orten die Deutschen "Mängel bei der sozialen Gerechtigkeit", die angesichts des Spardrucks vorerst nicht behoben werden dürften. Steuererhöhungen, um die Krise zu überwinden, erteilen die Bürger aber eine deutliche Absage.
"Die Bevölkerung zeigt eine klare Präferenz der Konsolidierung über Sparen statt Steuererhöhungen und hat der Regierung damit im Prinzip zugestimmt", sagt Bertelsmann-Sprecher Robert Vehrkamp im Gespräch mit pressetext. Die Bürger hätten ihre Bereitschaft signalisiert, den Abbau der Schuldenlast mitzutragen. Allerdings stellen die Deutschen dabei die Bedingung, soziale Gerechtigkeit trotz Sparkurs zu erhalten. In der Bevölkerung werde eine ungerechte Verteilung erkannt. Das Bedürfnis nach sozialer Gerechtigkeit sei aber groß.
Ungerechte wirtschaftliche Verhältnisse
Mit 73 Prozent gibt die Mehrheit der Deutschen dem Sparkurs und der Einschränkung von Ausgaben gegenüber Mehreinnahmen durch die Anhebung von Steuern den Vorrang. Gleichzeitig sind die wirtschaftlichen Verhältnisse für 70 Prozent "kaum oder gar nicht gerecht". Neben der ungerechten Verteilung bestehe etwa ein Mangel an Chancen- und Generationengerechtigkeit. Ohne soziale Gerechtigkeit wird es der Bertelsmann Stiftung zufolge aber keine Zustimmung zu Sparanstrengungen geben. Diese müssten von den Menschen akzeptiert werden.
Sollte die Politik zu Steuererhöhungen greifen, votiert die Bevölkerung für eine Anhebung des Spitzensteuersatzes oder die Wiedereinführung der Vermögensabgabe. 63 Prozent würden die Mehreinnahmen für höhere Ausgaben im Bildungsbereich einsetzen. Schulden sollten mit dem Geld nach Ansicht von 62 Prozent abgebaut werden. Darüber hinaus sei dadurch die Senkung von Abgaben bzw. der Lohn- und Einkommenssteuer denkbar. Nur knapp ein Drittel würde sozial schwache Bevölkerungsgruppen mit den höheren Einnahmen stärker unterstützen.
(Ende)Aussender: | pressetext.deutschland |
Ansprechpartner: | Manuel Haglmüller |
Tel.: | +43-1-811-40-315 |
E-Mail: | haglmueller@pressetext.com |