pte20100602012 in Business

Cognis-Kauf: BASF sucht nach Leichen im Keller

Preis von bis zu 3,5 Mrd. Euro im Gespräch - Aktie leicht im Minus


BASF nimmt Cognis genau unter die Lupe (Foto: basf.de)
BASF nimmt Cognis genau unter die Lupe (Foto: basf.de)

Ludwigshafen/Monheim (pte012/02.06.2010/10:50) Der Chemieriese BASF http://www.basf.de hat sich mit den Eigentümern des Spezialchemie-Produzenten Cognis auf einen Preis sowie Vertragskonditionen geeinigt und macht den Deal fast perfekt. Wie die Financial Times Deutschland unter Berufung auf Insiderkreise berichtet, wolle das BASF-Management mit der sogenannten "Confirmatory Due Dilligence" noch einen näheren Blick in die Cognis-Bücher werfen.

Cognis passt strategisch zu BASF

"Cognis würde optimal in die Akquisitionsstrategie von BASF passen. Obwohl der Konzern großes Interesse hat und Cognis relativ weit in der Wertschöpfungskette steht, wird der Preis nicht zuletzt wegen der hohen Schulden des Unternehmens entscheidend sein", sagt Norbert Barth, Analyst bei der WestLB http://www.westlb.de , auf Nachfrage von pressetext. Auch wenn die Ludwigshafener derzeit letzte Risiken prüfen, sei der Deal längst nicht sicher.

BASF selbst hält sich mit Details über einen möglichen Cognis-Kauf zurück. Auch der Preis steht noch in den Sternen. Finanzchef Marco Panichi hatte bereits in der vergangenen Woche auf einen angemessenen Unternehmenswert verwiesen. Dieser soll sich am jährlichen Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) orientieren. Je nach Zeitraum, den man für das EBITDA ansetzt, entspricht das bis zu 3,5 Mrd. Euro. Analysten zeigen sich skeptisch.

Drei Mrd. Euro als gerechtfertigter Preis

"Gemessen an Konkurrenten wären 3,5 Mrd. Euro eher die Obergrenze. Drei Mrd. Euro sind mit Blick auf die Schuldenlast und die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen gerechtfertigter", so Barth gegenüber pressetext. Diese Einschätzung beruht nicht zuletzt auf der Cognis-Eigentümerstruktur. Seit 2001 gehört der Chemieriese der Beteiligungssparte von Goldman Sachs und dem Finanzinvestor Permira. BASF jedoch kann sich den Zukauf leisten.

Mit der Nachprüfung wolle sich BASF lediglich vergewissern, "dass nicht noch Leichen im Keller liegen, die im üblichen Verfahren nicht zu sehen sind", zitiert der Bericht einen Insider. Die Börsianer reagieren unentschlossen auf die Spekulationen. Bei Redaktionsschluss (10:48 Uhr) notiert das BASF-Papier mit minus 1,56 Prozent bei 42,37 Euro. Bereits 2008 hatten beide Seiten miteinander verhandelt. Damals stand ein Preis von drei Mrd. Euro im Raum.

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