pte20100601031 in Business

PrimaCom: Pleitegeier stürzt Aktie ins Chaos

Börsentalfahrt setzt sich fort - 340 Mio. Euro Schulden belasten


PrimaCom kämpft ums Überleben (Foto: primacom.de)
PrimaCom kämpft ums Überleben (Foto: primacom.de)

Mainz/Leipzig (pte031/01.06.2010/13:52) Der angeschlagene Mainzer TV-Kabelnetzbetreiber PrimaCom http://primacom.de ist pleite. Wie das Management heute, Dienstag, bekannt gab, haben die Kreditgeber Forderungen über 29,2 Mio. Euro fällig gestellt. Wird nicht bald eine Lösung gefunden, muss das Unternehmen Insolvenz anmelden. Nachdem das Papier wegen der Zahlungsunfähigkeit der Firma um 34 Prozent auf 1,30 Euro einbrach, wurde der Handel mit der Aktie für eine Stunde ausgesetzt.

Aktie im freien Fall

Auch wenn die operativen Gesellschaften der PrimaCom Gruppe nicht betroffen sind und das Geschäft weiter laufen kann, lasten auf dem Unternehmen Schulden über 340 Mio. Euro. Das vor allem in Ostdeutschland aktive Unternehmen lässt trotz der Hiobsbotschaft jedoch einen Hoffnungsstrahl durchschimmern. Sollte man sich in den nächsten Tagen mit den Gläubigern einigen und alle Vorgänge rückgängig machen, ließe sich die Insolvenz doch noch abwenden.

Die Börsianer haben unterdessen den Glauben in eine Rettung in letzter Minute verloren. Bei Redaktionsschluss der Meldung (13:47 Uhr) liegt die erst seit 11:20 Uhr wieder notierte Aktie mit einem Minus von 37,72 Prozent bei 1,22 Euro. Schon vor der Aussetzung vom Handel lag die Aktie bei 1,40 Euro. In der Nacht auf heute, Dienstag, hatte PrimaCom berichtet, dass der Großaktionär Escaline bei den Kreditgeber-Verhandlungen eine Frist hat verstreichen lassen.

Finanzbedarf erhöht den Druck

Branchenkenner führen das plötzliche Fälligstellen der Kredite auf das Ignorieren dieser Frist zurück. Zu den wichtigsten Gläubigern zählen neben der ING auch die Hedge Fonds Alcentra, Avenue sowie Tennenbaum. Wie die Financial Times Deutschland schreibt, hat PrimaCom in den in den kommenden Monaten einen Finanzbedarf von 40 Mio. Euro, wobei man Ende Juni bereits zwei Mio. Euro aufbringen müsste. Am 21. Juli seien weitere zwölf Mio. Euro fällig.

(Ende)
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