Pleitegeier ist Dauergast bei Deutschen
Mehr Privatinsolvenzen als im Rekordjahr 2007 befürchtet
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Der Bundesdurchschnitt liegt bei 42 Privatinsolvenzen pro 100.000 Einwohner (Grafik: Bürgel) |
Hamburg (pte028/27.05.2010/13:50) Nahezu 35.000 Privatpleiten im ersten Quartal 2010 drücken auf das Gemüt vieler deutschen Bundesbürger. Laut dem aktuellen Schuldenbarometer, den die Wirtschaftsauskunftei Bürgel http://www.buergel.de heute, Donnerstag, veröffentlichte, ist dies gegenüber dem Vorjahr ein Anstieg um knapp 14 Prozent.
Steigende Zahlen in 15 von 16 Bundesländern
Mit rund 7.400 Privatinsolvenzen ist Nordrhein-Westfalen im absoluten Vergleich trauriger Spitzenreiter. Das entspricht im relativen Vergleich 41 Insolvenzverfahren je 100.000 Einwohner. Thüringen und Bayern schneiden mit 32 Privatpleiten am Besten ab. Der Bundesdurchschnitt liegt bei 42 Insolvenzen pro 100.000 Einwohner.
Die schlechten Zahlen haben die Wirtschaftsauskunftei veranlasst, ihre Prognose von 137.000 auf bis zu 140.000 private Offenbarungseide nach oben zu korrigieren. Wenn dies eintritt, gibt es mehr Fälle als im Rekordjahr 2007. "Nur wenn sich die wirtschaftliche Lage entspannt und die Arbeitslosigkeit sinkt, kann diesem Trend noch gegengesteuert werden", so Oliver Ollrogge, Mitarbeiter von Bürgel gegenüber pressetext.
In fast allen Bundesländern ist laut Bürgel ein Wachstum im ersten Quartal 2010 gegenüber dem Referenzzeitraum des Vorjahres zu verzeichnen. Lediglich in Schleswig-Holstein hat es einen Rückgang um knapp drei Prozent auf rund 1.500 Fälle gegeben (54 Privatpleiten je 100.000 Einwohner).
Vor allem bei der Altersgruppe der 18- bis 25-Jährigen hat es einen dramatischen Anstieg gegeben. Der Anteil der Privatinsolvenzen ist hier um 72 Prozent auf rund 2.200 Fälle gestiegen. In dieser Altersklasse sind knapp 53 Prozent der Privatpleitiers weiblich. Bei den übrigen Altersgruppen führen jedoch die Männer mit insgesamt 59 Prozent das Feld an.
Nestbau und Familiengründung führen zur Überschuldung
Die jungen Bundesbürger geraten vor allem wegen Investitionen in Wohnungskauf und Familiengründung in die Schuldenfalle. Aber auch teilweise hohe Konsumansprüche, die einem vergleichsweise geringen Verdienst gegenüber stehen, führen zu Problemen. Insbesondere wenn nicht genügend Rücklagen vorhanden sind, um Zahlungsengpässe auszugleichen.
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