MISO-Bakterien "atmen" Steine und Schwefel
Vielseitige Mikroben entfernen giftiges Sulfid und nutzen Eisenmineralien für ihr Wachstum
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Deutsches Torfmoor: Hier leben MISO-Bakterien (Foto: Alexander Loy, univie.ac.at) |
Wien (pte015/28.08.2025/10:30)
Sogenannte MISO-Bakterien "veratmen" Eisenmineralien durch die Oxidation von toxischem Sulfid. Das haben Forscher der Universität Wien herausgefunden. Details sind in "Nature" nachzulesen.
Chemisch und biologisch
Dabei ist die Reaktion zwischen giftigem Schwefelwasserstoff und festen Eisenmineralien nicht nur ein chemischer, sondern auch ein noch unbekannter biologischer Prozess. Hierbei entfernen die Mikroben in marinen Sedimenten und terrestrischen Feuchtgebieten giftiges Sulfid und nutzen es für ihr Wachstum.
Da die Bakterien die Ausbreitung von sauerstofffreien "Todeszonen" in Gewässern verhindern, ergeben sich viele potenzielle Anwendungsoptionen. In Wachstumsversuchen mit einem kultivierten MISO-Bakterium verlief die biologische Reaktion schneller als die entsprechende chemische Reaktion.
Große Anpassungsfähigkeit
Dies deutet darauf hin, dass Mikroben die Haupttreiber dieses Prozesses in der Natur sind. "Verschiedene Bakterien und Archaeen besitzen die genetische Fähigkeit für MISO; und sie kommen in einer Vielzahl natürlicher und vom Menschen geschaffener Umgebungen vor", erklärt Song-Can Chen, Hauptautor der Studie.
In marinen Sedimenten könnte MISO laut den Wissenschaftlern bis zu sieben Prozent der globalen Sulfidoxidation zu Sulfat ausmachen, angetrieben durch den erheblichen Zustrom reaktiven Eisens aus Flüssen und schmelzenden Gletschern in die Ozeane.
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