pte20100527003 in Business

Jobabbau im Bankenviertel geht weiter

"Anpassungen" am Finanzplatz Frankfurt dauern noch Jahre


Bankenstadt Frankfurt verlor in der Krise an Bedeutung (Foto: aboutpixel.de, ordix)
Bankenstadt Frankfurt verlor in der Krise an Bedeutung (Foto: aboutpixel.de, ordix)

Frankfurt (pte003/27.05.2010/06:05) Die Finanzmetropole Frankfurt ist in der Krise mit einigen Schrammen davongekommen. Zwar schreibt der Großteil der dort beheimateten Banken wieder schwarze Zahlen, in den Personalabteilungen der deutschen Institute stehen die Zeichen jedoch nach wie vor auf Rot. Anders als bei ausländischen in Frankfurt vertretenen Häusern herrschen bei Inlandsbanken noch immer personelle Überkapazitäten, wie die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) http://www.helaba.de feststellt. Über 3.000 Stellen stehen daher vor der Kürzung.

Während Auslandsbanken den Ausbau ihrer Geschäftsaktivitäten planen und sich bereits wieder auf die Suche nach hochqualifizierten Fachkräften begeben, wird der Anpassungsprozess bei heimischen Instituten zum Beispiel aufgrund von Beschäftigungsgarantien teilweise mehrere Jahre andauern, so die Helaba. Allerdings habe sich der Personalabbau im Vergleich zum Vorjahr verlangsamt. Bis Ende 2012 werde die Krise im Bankenviertel der Stadt rund sechs Prozent der Beschäftigten den Job gekostet haben. Rund 71.000 Arbeitnehmer sollen dann bei Banken in Frankfurt arbeiten.

Frankfurt vs. London

Im internationalen Städtevergleich hat Frankfurt in Folge der Krise an Bedeutung verloren. Zuletzt ist die Stadt sogar aus den Top Ten der weltweit wichtigsten Finanzmetropolen gefallen und in Folge weiter abgerutscht (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/100316002/). Die Zahl der vertretenen Kreditinstitute ist mit minus vier auf 223 bisher aber nur leicht gesunken. Für ausländische Player sei der Standort nach wie vor attraktiv, meint Helaba-Chefvolkswirtin Gertrud Traud.

Der in der Finanzbranche aktuell deutlich spürbare politische Regulierungsdruck dürfte insbesondere den Finanzplatz London stärker belasten als Frankfurt. So soll es besonders "in Bereichen mit signifikantem Marktanteil Londons" wie der Hedge-Fonds-Industrie oder bei Private-Equity-Gesellschaften zu mehr Kontrolle kommen. Die Bankenstadt am Main könnte daher im direkten Vergleich wieder aufholen und "als relativer Gewinner" aus der Entwicklung in dem Sektor hervorgehen.

Helaba-Finanzplatzfokus (PDF-Download):
http://www.helaba.de/de/MaerkteUndAnalysen/ResearchUndVolkswirtschaft/ListePublikationen8Neu/DownloadsMaerkteUndTrends/100526-Finanzplatzfokus.pdf

(Ende)
Aussender: pressetext.deutschland
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