Leo Kirch landet Flop mit WM-Kreuzfahrtschiffen
Auslastung unter Erwartungen - Verlust in zweistelliger Millionenhöhe
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Luxusschiffe bleiben unterausgelastet (Foto: hollandamerica.com) |
München/Wien (pte027/18.05.2010/13:35) Der Medienmogul Leo Kirch hat sich mit zwei gecharterten Kreuzfahrtschiffen für die Fußball-WM verkalkuliert und muss Verluste in zweistelliger Millionenhöhe verkraften. Wie das Handelsblatt heute, Dienstag, unter Berufung auf Geschäftskreise schreibt, ging die Rechnung nicht auf, zahlungskräftigen Kunden in Südafrika eine standesgemäße Unterkunft zu bieten. Viele Nobelfans wollen das Großevent lieber vom heimischen Sofa aus verfolgen.
Preise keine Schnäppchen
Wegen der mangelnden Nachfrage haben der 83-jährige Kirch und sein Kompagnon Werner von Moltke, der selbst Medienunternehmer ist, das Projekt drei Wochen vor dem offiziellen WM-Start abgeblasen. Der Plan war ehrgeizig. 4.600 Betten wollten beide Unternehmer auf den Schiffen MS Noordam und MS Westerdam vermarkten. Zwei Nächte in der Innenkabine sollten 890 Dollar kosten. Für das 123-Quadratmeter-Penthouse verlangte man 9.000 Dollar.
"Die veranschlagten Preise sind nicht gerade ein Schnäppchen. Ein Grund, warum das Projekt nicht funktioniert hat, könnte in der Unterauslastung der Hotels vor Ort liegen, an denen sich im Übrigen auch die Zimmerpreise orientieren sollten", erläutert Manfred Jägersberger-Greul, Geschäftsführer von Caravelle Seereisen http://www.caravelle.at , auf pressetext-Nachfrage. Zudem hätten viele nach wie vor Bedenken bezüglich der Sicherheitslage, sagt der Fachmann.
Nur 40 Prozent der Kabinen gebucht
"One Ocean Club", so der Name des ambitioniertes Projekts, hatte mit dieser Nachfrageflaute nicht gerechnet. Noch im vergangenen Sommer zeigte sich von Moltke überzeugt. "Die WM übt eine solche Faszination aus, dass sie die Menschen auch in schlechten Zeiten anzieht", so der Unternehmer damals. Selbst FIFA-Chef Joseph Blatter hatte sich zuvor höchstpersönlich für die Hotelschiffe eingesetzt. Aber nur 40 Prozent der Kabinen sollen gebucht gewesen sein.
Aber auch die aktuelle Krise um das hochverschuldete Griechenland dürfte das Projekt zum Kippen gebracht haben. So hätten große Firmen in den vergangenen Tagen ihre Buchungen massenhaft storniert. Die Luxusherbergen drohten zu Geisterschiffen zu werden, heißt es in dem Bericht. Die Veranstalter und Organisatoren vor Ort in Südafrika schlagen WM-Tickets inzwischen zu Schnäppchenpreisen los, um die Stadien zumindest einigermaßen zu füllen.
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