Agricultural Bank of China will 30 Milliarden Dollar
Geplanter Börsengang weckt Befürchtungen vor Überhitzung
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Shanghai bereitet sich auf größten IPO vor (Foto: pixelio.de, masp) |
Hongkong/Frankfurt (pte001/04.05.2010/06:00) Der größte Börsengang aller Zeiten wird mit der Agricultural Bank of China immer konkreter. Geht es nach dem Willen des Managements, sollen mit dem IPO bis zu 30 Mrd. Dollar erlöst werden. Dass die Vorhaben inmitten der schwersten Finanzmarktkrise seit Jahrzehnten in dem geplanten Umfang realisiert werden, scheint bereits fixiert. Schließlich sollen die Anträge für das doppelte Parkettdebut in Shanghai und Hongkong noch bis Ende der Woche bei den Behörden eingehen. Der IPO des verstaatlichten Instituts soll bis spätestens Juli stattfinden.
Abkopplung von Krise
"Die Entwicklung in Asien ist äußerst dynamisch. Boomende Märkte wie China konnten sich trotz Krise großteils von den Marktgegebenheiten in den USA und Europa abkoppeln", meint Franz-Josef Leven, Direktor am Deutschen Aktieninstitut http://dai.de , gegenüber pressetext. Die Vorhaben der Agricultural Bank of China kommen nicht unerwartet. Die Deutsche Bank und JPMorgan Chase rühren derzeit kräftig die Werbetrommel bei Investoren für das Börsen-Event. Damit wird das Institut das letzte der vier größten sein, die den Sprung gewagt haben.
Volumenmäßig übertreffen will man den Börsengang der inzwischen weltgrößten Bank ICBC - diese hatte beim Listing in Hongkong und Shanghai 2006 nur 22 Mrd. Dollar eingesammelt. Aber auch ICBC scheint weiteren Appetit bekommen zu haben. In den kommenden Monaten strebt man eine Kapitalerhöhung von fast zwölf Mrd. Dollar an. Auch die China Construction Bank hatte im Zuge ihres jüngsten IPOs mehr als 15 Mrd. Dollar erlöst. Hinzu kommt, dass in Bezug auf Kapitalspritzen die weitere Ausgabe von Aktien über elf Mrd. Dollar angedacht ist.
Angst vor Überforderung der Aktienbörsen
Der IPO kommt nicht von ungefähr. Als eine der letzten chinesischen Großbanken, die sich in Staatsbesitz befinden, soll sich die Agricultural Bank of China über Restrukturierungen in ein kommerziell orientiertes Geldhaus wandeln. Das Finanzschwergewicht hat schwierige Zeiten hinter sich. Nach der Auslagerung notleidender Kredite aus der Bilanz und staatlichen Hilfen in Milliardenhöhe wurde der Konzern 2009 in eine Aktiengesellschaft überführt. Angesichts derzeit vieler Kapitalerhöhungen befürchten Analysten jedoch ein Scheitern der IPO-Pläne.
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