pte20250910018 in Business

Mehr Schadstoffe in US-Industrieunternehmen

Rund 30 Mrd. Kilogramm pro Jahr - ZEW-Erhebung zeigt Anstieg nach Gewerkschaftswahlen


US-Industrieunternehmen: Schadstoffemissionen nehmen zu (Foto: pixabay.com, Cheerfully_lost)
US-Industrieunternehmen: Schadstoffemissionen nehmen zu (Foto: pixabay.com, Cheerfully_lost)

Mannheim (pte018/10.09.2025/12:30)

Die Gewerkschaften in den USA müssen bei Tarifverhandlungen häufig Kompromisse bei Umweltaspekten eingehen - mit Auswirkungen auch auf die Beschäftigten. Denn auch trotz Prävention können diese erhöhten Emissionen nicht vollständig kompensiert werden. Das zeigt eine aktuelle Studie des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW).

Weniger Recycling

Die Experten haben die Folgen von US-Gewerkschaftswahlen auf den Umgang mit gefährlichen Abfällen in den USA untersucht. Dort fallen in der Industrie davon jährlich 30 Mrd. Kilogramm an, von denen zehn Prozent in die Umwelt gelangen. Fazit: Gewerkschaftlich organisierte Betriebe legen mehr Wert auf Arbeitssicherheit als solche ohne Gewerkschaftsbindung.

Zwischen 1990 bis 2020 haben US-Firmen des Verarbeitenden Gewerbes mit durchschnittlich 180 Beschäftigten einen Anstieg der Freisetzung von Giftstoffen in Luft, Boden und Wasser um bis zu 15 Prozentpunkte nach gewonnenen Gewerkschaftswahlen dokumentiert. Dadurch verschlechtert sich unter anderem die Luftqualität in der Umgebung der Betriebe erheblich. So sinken Maßnahmen zur Behandlung gefährlicher Abfälle um bis zu 60 Prozentpunkte, heißt es.

Prävention reicht nicht

Gewerkschaftlich organisierte Betriebe investieren zunehmend in innovative Ansätze zur Reduzierung von Abfall bei der Produktion. Diese Maßnahmen umfassen beispielsweise verbesserte Prozess- und Produktdesigns, die die Entstehung von toxischem Abfall verringern sollen. Diese Bemühungen reichen als Prävention allerdings nicht aus, um die gesunkenen Maßnahmen zur Behandlung gefährlicher Abfälle vollständig zu neutralisieren.

Die aktuelle ZEW-Untersuchung hebt deshalb hervor, dass zielgerichtete politische Interventionen notwendig sind, um nachhaltige Lösungen in der Abfallwirtschaft zu fördern und gleichzeitig die Arbeitssicherheit zu gewährleisten.

(Ende)
Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Florian Fügemann
Tel.: +43-1-81140-313
E-Mail: fuegemann@pressetext.com
Website: www.pressetext.com
|