IPOs: China und Co geben weiterhin den Ton an
Europäische Unternehmen trotz günstiger Chancen zurückhaltend
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Europäische IPOs mit Startschwierigkeiten (Foto: pixelio.de, BirgitH) |
Mannheim/Frankfurt (pte001/28.04.2010/06:00) Die durch den Zusammenbruch der US-Investmentbank Lehman Brothers weltweit ausgelöste Flaute bei Börsengängen schwächt sich allmählich ab. Vor allem in China wagen immer mehr Unternehmen den Sprung an die Börse. Aber auch Singapur, Hongkong, Taiwan, Korea sowie Indien nehmen an Fahrt auf. So ließen sich von Januar bis Anfang März 2010 rund 200 IPOs feststellen. 2009 verzeichneten die globalen Handelsplätze hingegen nur 864 Börsengänge.
Neulinge mit asiatischen Wurzeln
"Dass die IPOs in Europa nach wie vor stocken, hat vornehmlich damit zu tun, dass die Krise noch längst nicht überwunden ist und die Unsicherheit am Markt - auch durch die schwierige Lage Griechenlands - groß ist", erklärt Franz-Josef Leven, Branchenkenner beim Deutschen Aktieninstitut http://www.dai.de , gegenüber pressetext. In Asien aber boome die Wirtschaft und die Nachfrage sei hoch. Dies schaffe ein positives Umfeld für Börsengänge, so Leven.
Während sich die Marktsituation in Asien langsam entspannt, befindet sich das IPO-Geschäft hierzulande nach wie vor auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau. Wie das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) http://www.zew.de anhand von Informationen aus der Zephyr-Datenbank des Bureau van Dijk ermittelt hat, machen vielen Firmen in Europa noch immer die Folgen der Krise zu schaffen. Das ZEW rechnet jedoch mit einer Besserung.
Zuversicht für europäische Börsengänge
Die Unterschiede zwischen Asien und Europa lassen sich an den aktuellen Zahlen ablesen. So hat schon ein Drittel der Börsendebütanten des Jahres 2010, das sich an den Handelsplätzen in Shenzen und Shanghai niederlässt, chinesische Wurzeln. Diese Neuemissionen stehen bereits für rund 60 Prozent des Finanzvolumens aller 200 bis Anfang März des Jahres untersuchten Börsengänge. Trotz der Unterschiede gibt es mit Blick auf Europa erste Entspannungssignale.
Zuversichtlich stimmt das ZEW, dass die Zahl der IPOs an den europäischen Handelsplätzen von 44 im dritten Quartal auf 61 im vierten Quartal gestiegen ist. Außerdem erhöhte sich das Volumen der Kapitalaufnahme im gleichen Zeitraum von 1,8 Mrd. Euro auf fünf Mrd. Euro. Stimulierend dürfte auch wirken, dass die meisten Unternehmen derzeit zu günstigen Preisen an die Börse gehen können. Dies sollte der Nachfrage nach Neuemissionen Auftrieb geben.
"Damit sich europäische Unternehmen auf Börsengänge einlassen, müssen zwei Bedingungen erfüllt sein. Erstens sollte das Kursniveau vernünftig sein. Zweitens muss auch die Volatilität berücksichtigt werden. Ist diese zu hoch, dann ist ein IPO nur wenig sinnvoll", unterstreicht Leven abschließend auf Nachfrage von pressetext.
Ausführliche Informationen zum aktuellen M&A-Report stehen unter ftp://ftp.zew.de/pub/zew-docs/zn/schwerpunkte/ma-report/MA-Report0410.pdf als PDF zum Download zur Verfügung.
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