Diskriminierung: Wal-Mart blüht Sammelklage
Berufungsgericht schmettert Antrag ab - Milliardenzahlungen drohen
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Wal-Mart wegen fehlender Gleichstellung in der Kritik (Foto: walmart.com) |
Bentonville/San Francisco (pte018/27.04.2010/11:05) Im Zuge eines der größten Verfahren wegen systematischer Diskriminierung von Frauen hat die US-Einzelhandelskette Wal-Mart http://walmart.com einen herben Tiefschlag einstecken müssen. Wie das Wall Street Journal heute, Dienstag, unter Berufung auf eine Entscheidung des neunten Bundesberufungsgerichts von San Francisco berichtet, ist die von Geschädigten eingereichte Sammelklage rechtlich zulässig. Wal-Mart weist alle Anschuldigungen zurück.
Mangelnde Transparenz
"Der Fall macht deutlich, dass es gerade bei den Großunternehmen noch viel Nachholbedarf gibt. Zwar lässt sich in der öffentlichen Diskussion offensichtlicher Frauen-Benachteiligung in der Arbeitswelt eine bessere Sensibilisierung feststellen. An der mangelnden Transparenz, Gehälter klar offen zu legen, ändert dies aber nichts", erklärt Michaela Muschitz, Präsidentin der Business and Professional Women Austria http://bpw.at , auf Nachfrage von pressetext.
Wal-Mart droht nun eine juristische Lawine. So ordnete das Bundesberufungsgericht an, die schon gegen den Konzern eingereichte Klage als Sammelklage weiter laufen zu lassen. Dem Antrag Wal-Marts auf Nichtzulassung der Klage wurde damit eine klare Absage erteilt. Mehr als eine Mio. Frauen könnten sich jetzt dem Verfahren anschließen. Für Wal-Mart könnte dies Konsequenzen haben. Schadenersatzforderungen von mehreren Mrd. Dollar werden erwartet.
Wal-Mart gibt sich selbstbewusst
"Obwohl vor allem der Handel und die Gastronomie von Diskriminierung betroffen sind, ist das Problem branchenübergreifend zu finden. Dabei würde sich mit mehr Transparenz sowie gleicher Bezahlung viel mehr erreichen lassen", meint Muschitz im Gespräch mit pressetext. Der Fachfrau nach werden 45 Prozent aller Kaufentscheidungen von Frauen getroffen - laut Muschitz ein Ansporn für Unternehmen, interne Strukturen weiter tiefgreifend zu verbessern.
Die Wal-Mart vorgeworfene systematisch schlechtere Bezahlung von Frauen und das Nicht-Berücksichtigen von Mitarbeiterinnen bei Beförderungen will der Branchengigant nicht auf sich sitzen lassen. Jetzt will man die Sammelklage beim Obersten Gericht anfechten lassen. Ausgegangen war die Klage von einer Angestellten in einer Filiale östlich von San Francisco. Ihr schlossen sich sechs Frauen an. 2004 wurde die Klage dann als Sammelklage zugelassen.
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