pte20091020031 in Business

Offene Immo-Fonds bleiben noch ein Jahr dicht

Anbieter verlängern Rücknahmesperre - Fünf Mrd. Euro blockiert


Eingefrorene Immobilienfonds bleiben länger geschlossen (Foto: pixelio.de, Michael Ottersbach)
Eingefrorene Immobilienfonds bleiben länger geschlossen (Foto: pixelio.de, Michael Ottersbach)

Frankfurt/Düsseldorf (pte031/20.10.2009/13:30) Mehrere Immobilienfonds, die vor rund einem Jahr wegen massenhafter Mittelabflüsse von der Anteilsrücknahme ausgesetzt wurden, bleiben weiterhin geschlossen. So hat etwa KanAm für den US-Grundinvest-Fonds angekündigt, die Rücknahmesperre um ein weiteres Jahr zu verlängern. Während von den betroffenen Anbietern ursprünglich mit über 30 Mrd. Euro rund 40 Prozent des gesamten Vermögens offener Immobilienfonds blockiert wurden, sind nach der Öffnung verschiedener Angebote noch immer rund fünf Mrd. Euro unter Verschluss. Den investierten Anlegern bleibt ein Zugriff auf ihr Geld weiterhin verwehrt.

Immobilienverkauf ist keine Lösung

Neben verschiedenen Anbietern wie der Degi, der SEB, Catella Real Estate sowie der Credit Suisse hatte auch KanAm den Grundinvest im Juli wieder geöffnet (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/090707028/). Die Sperrfrist des US-Grundinvest wäre schließlich in der kommenden Woche ausgelaufen. Das Finanzprodukt weist ein Volumen von über 600 Mio. Dollar auf. Seine tägliche Anteilspreisermittlung werde in gewohnter Weise fortgesetzt, ließ die Gesellschaft wissen.

Ob die Anbieter der gesperrten Fonds die verlängerte Frist für den Immobilienverkauf nutzen werden, um deren Liquidität zu erhöhen, bleibt vorerst offen. Experten zufolge sei es aber keine Lösung, die Wertobjekte der Fonds auf Druck unter Buchwert abzustoßen. Die Preise der Anteilsscheine würden fallen, wodurch eine Flucht der Anleger aus den Finanzprodukten und Verluste vorprogrammiert wären. Daher sei es vorzuziehen, eine Entspannung des Marktes durch wachsende Nachfrage und steigende Preise abzuwarten (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/090515016/).

Anleger verärgert

Neben dem KanAm US-Grundinvest ist eine Reihe weiterer Anlageprodukte nach wie vor von der Anteilsrücknahme ausgesetzt. Sie waren aufgrund des plötzlichen Anlegerrückzugs an den Rand der gesetzlich vorgeschriebenen Mindestliquiditätsgrenze von fünf Prozent gekommen. Wie das Handelsblatt unter Berufung auf Unternehmenskreise berichtet, bleibt auch der Degi Europa für weitere zwölf Monate geschlossen. Bei drei weiteren Fonds sei eine Entscheidung noch ausständig.

Der TMW Weltfonds von Pramerica Real Estate soll noch im laufenden Quartal wieder geöffnet werden. Eigenen Angaben zufolge verfüge auch der UBS 3 wieder über ausreichend Liquidität, um eine Aufhebung der Sperre zu erwägen. Die Situation des Morgan Stanley P2 Value sehe hingegen schlechter aus. Einerseits sei der Anteil institutioneller Investoren hoch, die nach der Öffnung schnell hohe Beträge abziehen könnten. Darüber hinaus seien die Anleger mit einer kompletten Neubewertung "verärgert" worden. Diese habe seit dem Vorjahr zu Verlusten von rund zwölf Prozent geführt.

(Ende)
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