pte20090323018 in Business

Detroit unter dem Hammer: Vom Auto- zum Immobilienmekka

Investoren eröffnen Schnäppchenjagd auf Häuser zum Spottpreis


Detroit lockt internationale Investoren mit starkem Hauspreisverfall (Foto: pixelio.de, Miroslaw)
Detroit lockt internationale Investoren mit starkem Hauspreisverfall (Foto: pixelio.de, Miroslaw)

Detroit (pte018/23.03.2009/13:45) Der internationale Ausverkauf der vormaligen Autometropole Detroit hat begonnen. Während die dort ansässigen "Big Three" der Automobilindustrie, General Motors, Chrysler und Ford, ums Überleben kämpfen und Massenentlassungen durchführen (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/090218023/), sind die Hauspreise einem schier bodenlosen Verfall ausgesetzt. Damit entwickelt sich Detroit von der ehemaligen Auto-Hochburg zunehmend zum Immobilienmekka, wovon Investoren aus aller Welt profitieren. Diese nutzen die Gelegenheit zur Schnäppchenjagd auf Häuser zu Niedrigpreisen. Darüber hinaus lockt die steigende Zahl an Zwangsversteigerungen Interessenten an neuen Eigenheimen und Investitionsobjekten in die USA (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/090214009/). Der Einbruch der Autokonzerne und der damit einhergehende Fall des Industriestandorts treiben die Krise in Detroit auf die Spitze.

Der Ballungsraum Detroit ist bereits seit Beginn der aktuellen Dekade von einem steten Jobabbau gekennzeichnet. Während das Verarbeitende Gewerbe in den 1990er Jahren noch rund 450.000 Menschen beschäftigte, sank die Zahl bis 2007 auf rund 293.000. Knapp die Hälfte davon entfiel auf die drei Autokonzerne, die erst in den vergangenen Monaten zu einem weiteren massiven Stellenabbau gezwungen wurden. "2009 wird sich die Krise der 'Big Three' zudem noch verschärfen", meint ein Automobilmarktexperte gegenüber pressetext. Die Arbeitslosigkeit im Großraum Detroit liegt mit knapp zehn Prozent rund eineinhalbmal höher als im landesweiten Schnitt. Unter den 49 US-amerikanischen Metropolen mit einer Einwohnerzahl von über einer Mio. weist die Stadt die höchste Erwerbslosigkeit auf. Im Zuge der Wirtschaftskrise sind in den USA mit der Arbeitslosigkeit und der Zahlungsunfähigkeit von Hausbesitzern einhergehend auch Zwangsversteigerungen von Immobilien hochgeschnellt. Dem Immobilienspezialisten RealtyTrac http://www.realtytrac.com zufolge ist die Zahl der davon bedrohten Hausbesitzer im Februar gegenüber dem Vorjahr um 30 Prozent gestiegen.

US-Immobilienmaklern zufolge stammt der Großteil der Interessenten aus Europa, Australien und China. Dabei lockt Detroit mit einem vergleichsweise hohen Angebot an günstigen Einfamilienhäusern. Während für den Wirtschaftsstandort aufgrund des starken Einbruchs der Autokonzerne in den kommenden Monaten und Jahren noch keine Erholung in Sicht ist und der Versuch, die Objekte zu höheren Preisen als Eigentum weiterzuverkaufen, hohe Risiken birgt, setzen viele Investoren hingegen auf ihre Vermietung. Einem Welt-Bericht nach unterliegt selbst der staatlich subventionierte Wohnungsbau einer deutlichen Preiskorrektur nach unten. Der Durchschnittspreis für die Gebäude sei von über 46.000 Dollar 2003 auf nur mehr 6.035 Dollar zu Jahresbeginn 2009 gestürzt. Bei Miete sollen sich die Aufwendungen für die Häuser angesichts der aktuellen Spottpreise schnell amortisieren, wonach die Investoren mit hohen Renditen rechnen dürfen.

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