pte20080528016 in Business

Schmack Biogas schockt Aktionäre mit Kursrutsch

Umsatz im ersten Quartal mehr als halbiert - Aktie verliert 15 Prozent


Schmack Biogas kämpft gegen fallenden Kurs (Foto: pixelio.de, JuwelTop)
Schmack Biogas kämpft gegen fallenden Kurs (Foto: pixelio.de, JuwelTop)

Schwandorf/Essen (pte016/28.05.2008/11:15) Der deutsche Anbieter von Biogas-Anlagen Schmack Biogas http://www.schmack-biogas.de vermeldet für das erste Quartal 2008 eine sehr schwache Entwicklung. Wie das Unternehmen heute, Mittwoch, bekannt gab, rutschte der Umsatz verglichen zur Vorjahresperiode von 31 Mio. auf nunmehr 14,3 Mio. Euro ab. Dementsprechend vergrößerte sich das Minus auf der EBIT-Seite nach 2,3 Mio. auf tiefrote minus 8,8 Mio. Euro. Für die Geschäftsmisere macht Schmack Biogas die derzeitige Zurückhaltung der Kunden aufgrund der Unsicherheiten bei den künftigen gesetzlichen Rahmenbedingungen sowie den hohen Preisen für Agrarrohstoffe verantwortlich. Angesichts dieser wenig erfreulichen Rahmenbedingungen geht der Konzern eigenen Angaben nach "von einem schwachen Geschäftsjahr 2008" aus.

Von dieser schlechten Entwicklung beeinflusst, stürzte die Aktie bei Redaktionsschluss dieser Meldung (10:40 Uhr) um satte 15,72 Prozent auf 12,76 Euro in die Tiefe. "Mit der Ende Juli letzten Jahres ausgegebenen Gewinnwarnung ist für das Unternehmen viel an Vertrauen verloren gegangen. Die aktuellen Zahlen zeigen aber auch, dass die Aktie eine Zeit lang überbewertet war", sagt National-Bank-Analyst Manfred Jaisfeld gegenüber pressetext. Die erst Ende 2007 angekündigte strategische Neuausrichtung des Unternehmens, sich in naher Zukunft verstärkt auf Biogasanlagen für Energieversorger zu konzentrieren, um somit die Abhängigkeit von Landwirten als Kunden zu verringern, scheint noch immer nicht effizient gegriffen zu haben, sind Branchenkenner überzeugt.

Trotz der in der gesamten Branche nach wie vor bestehenden Probleme, will Schmack Biogas an der angepeilten Zielmarke, das künftige Verhältnis auf 80 zu 20 in Richtung der Versorger zu verschieben, festhalten. "Dies ist grundsätzlich die richtige Strategie. Schließlich sind die Einspeisevergütungen für Strom aus Biogas für die meisten Landwirte zu gering, sodass die Kosten noch nicht gedeckt sind", verdeutlicht Jaisfeld auf Nachfrage von pressetext. Wegen der hohen Agrarstoffpreise hatten viele Landwirte im vergangenen Geschäftsjahr ihre Biogas-Anlagen-Projekte zurück gestellt oder gänzlich auf Eis gelegt. Neben der bereits bekannten Strategie nimmt der Konzern jedoch tiefgreifende Veränderungen im Management vor. So soll der Vorstandsvorsitz ab dem 1. Juni von Werner Rüberg übernommen werden.

Im Zuge der personellen Umstrukturierungen wird Unternehmensgründer Ulrich Schmack nur noch als stellvertretender Vorstandschef dem Gremium angehören, teilt Schmack Biogas in einer Aussendung mit. Mit Otto Eichhorn für den Vertrieb und Joachim Schlichting für die Bereiche Anlagenbau, Technik und Entwicklung erhält das angeschlagene Unternehmen zwei weitere neue Vorstände. Alexander Götz, der seit Oktober 2006 als Finanzvorstand tätig war, "scheidet aus persönlichen Gründen aus". "Derzeit ist das Geschäft für die gesamte Biogas-Branche unter anderem aufgrund des Preisdrucks schwierig. Gewinnbringende Alternativen, wie zum Beispiel die Aufbereitung von Biogas besitzen zwar Charme, stecken jedoch noch in den Kinderschuhen. Zudem sind die Rahmenbedingungen nicht optimal. Folglich halte ich es für denkbar, dass einige Anbieter diese Durststrecke nicht überstehen werden", meint Jaisfeld.

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