pte20080226050 in Leben

Verkehrsunfallrisiko ist prognostizierbar

Computerprogramm erkennt gefährliche "Hot Spots" auf Straßen


Oft entscheidet der Straßenzustand über das Unfallrisiko (Foto: arsenal research)
Oft entscheidet der Straßenzustand über das Unfallrisiko (Foto: arsenal research)

Wien (pte050/26.02.2008/16:57) Eine innovative Verkehrssicherheitssoftware haben österreichische Forscher entwickelt, die Unfallzahlen in Zukunft deutlich verringern kann. Mit einem Spezialfahrzeug wurden österreichischen Straßen befahren, um Informationen über ihren Oberflächen-Zustand zu erhalten. Daten über Griffigkeit, Spurentiefe und Kurvenradien wurden erfasst und gespeichert, um daraus eine virtuelle Karte des Straßennetzes erstellen zu können. Durch das neu entwickelte Computerprogramm MARVin können diese Informationen nun mit der österreichischen Unfalldatenbank verknüpft werden. Gefährliche Strecken werden damit schnell und verlässlich sichtbar.

Auf Österreichs Straßen ereignen sich jedes Jahr rund 40.000 Verkehrsunfälle mit Personenschaden. Nicht nur Alkohol am Steuer, zu schnelles Fahren oder Müdigkeit erhöhen das Unfallrisiko, sondern auch die Beschaffenheit der Straße. Der Zusammenhang zwischen dem Zustand einer Straße und der Gefahr eines Unfalls wurden bisher nicht systematisch erforscht. Forscher von arsenal research, einem Unternehmen der Austrian Research Centers http://www.arcs.ac.at/ haben sich dieser Aufgabenstellung nun angenommen und ein Modell zur Abschätzung des Risikopotenzials der Verkehrsinfrastruktur erarbeitet. "Seit 17 Jahren vermisst arsenal research mit einem speziellen Straßenmessfahrzeug, dem so genannten RoadSTAR, die Autobahnen und Bundesstraßen in Österreich" erklärt Projektleiter Peter Saleh von arsenal research im Gespräch mit pressetext. "Durch laufende Messfahrten mit dem RoadSTAR wird das für MARVin verfügbare Messdatennetz laufend verdichtet", ergänzt Saleh.

Um das Risikopotenzial von Straßen sichtbar zu machen, verknüpften die Forscher Daten der Straßengegebenheiten mit jenen Daten der Unfälle. Peter Saleh erklärt, dass das Computerprogramm MARVin neben statistischen Auswertungen auch geplante Strecken mit dem vorhandenen Streckennetz vergleicht und so das Unfallrisiko bereits in der Planungsphase neuer Strecken beurteilt. "Im Rahmen eines EU-Projektes, das dieses Jahr startet, wird sich MARVin auf die Sicherheit von Motorradfahrern spezialisieren. Es gibt bereits erste Auswertungen für das Bundesland Kärnten", erklärt Saleh. MARVin erfasst laut Angaben von Peter Saleh nicht nur das Autobahn- und Schnellstraßennetz , sondern auch Landstraßen B und Landesstraßen L. Zukünftig können durch MARVin riskante Streckenplanungen effektiv vermindert, Kosten eingespart und Menschenleben gerettet werden.

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