pte20070731002 in Business

Instandhaltung oft rotes Tuch für Unternehmen

Experten mahnen generellen Nachholbedarf und fordern Investitionen


Unternehmenserfolg auch von effizienter Instandhaltung abhängig (Foto: pixelio.de)
Unternehmenserfolg auch von effizienter Instandhaltung abhängig (Foto: pixelio.de)

Ilmenau/Ballenstedt (pte002/31.07.2007/09:05) Ein Großteil der Unternehmen nutzt sämtliche Kapazitätsreserven ganz bewusst bis zur maximalen Grenze aus, sodass vielfach die eingesetzten Produktionsmaschinen und automatisierten Logistikanlagen am Limit betrieben werden. Unerwartete Zwischenfälle scheinen daher kaum vermeidbar - auf eintretende Störungen kann aus Kostengründen und vor dem Hintergrund des großen Preisdrucks der Konkurrenz nur mehr verzögert reagiert werden. Zu diesen Ergebnissen kommen Instandhaltungsspezialisten der Technischen Universität Ilmenau http://www.tu-ilmenau.de .

"Derzeit wird zu viel ,Feuerwehrstrategie' in Deutschlands Unternehmen praktiziert. Wenn das eigene Know-how zu wenig oder gar nicht vorhanden ist, muss dann häufig der Lieferant herhalten", erläutert Wolf-Michael Scheid, Experte für Instandhaltungsstrategien an der Fakultät für Maschinenbau der Universität Ilmenau, im Gespräch mit pressetext. Gründe für diese vorrangig bei kleinen und mittelständischen Unternehmen anzutreffenden Probleme sind laut dem Fachmann in einem mangelnden Instandhaltungsmanagement sowie in einem extremen Wettbewerbsdruck zu finden. Anschauliche Beispiele aus der Praxis bestätigen Scheids Einschätzung eines "generellen Nachholbedarfs in Deutschland".

"Außerdem hat das kaufmännische Personal in produzierenden Unternehmen häufig nur mangelnde praktische Kompetenz, sodass zwar häufig in den Bereich des Neu- und/oder Gebrauchterwerbs zusätzlicher Produktionsanlagen, jedoch zu wenig in planmäßig vorbeugende Instandsetzungen investiert wird", unterstreicht der Instandhaltungsspezialist Detlef Fügemann auf Nachfrage von pressetext. Die Fachleute stimmen darin überein, dass eigene Instandhaltungsmitarbeiter bei kleinen und mittleren Firmen oftmals als unrentabel eingestuft werden. Andererseits stünde qualifiziertes Personal im Notfall nicht jederzeit zur Verfügung, was die Reaktionszeit teils erheblich verlängert.

Einen weiteren Grund für die Defizite bei den meisten Unternehmen sieht Fügemann zudem in dem Bestreben des Managements, eine kurzfristige Gewinnoptimierung zu Lasten effektiv geplanter und ausreichend finanzierter Instandhaltungskonzepte in Kauf zu nehmen. "Diese Strategie ist in den meisten Fällen eine Sackgasse, da an die langfristigen Folgen mit all ihren Konsequenzen nicht gedacht wird", ist sich Fügemann sicher. Instandhaltungskonzepte für eine optimale Nutzung von technischen und organisatorischen Ressourcen zur Effektivitäts- und Wettbewerbsverbesserung sieht Scheid bei der Luftfahrt als Vorzeigebeispiel bereits realisiert. "Hierbei konnte der Aufwand für die Instandhaltung reduziert werden, ohne dass die Kosten dafür anstiegen", so Scheid abschließend gegenüber pressetext.

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