pts20070508036 Forschung/Entwicklung, Technologie/Digitalisierung

Utopie der freien Arbeit - Schwerpunkt Arbeit im neuen economy

Zerstört Grundeinkommen das Ideal von Arbeit als Lebensbedürfnis www.economy.at


Wien (pts036/08.05.2007/14:00) Das Recht auf Arbeit ist im Artikel 23 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte verankert. Demzufolge stellt Arbeit ein notwendiges Lebensbedürfnis dar. Zerstört ein Grundeinkommen diese Idealvorstellung?

Der Unterschied vom Affen

Die Arbeit ist das, was den Menschen vom Affen unterscheidet, sagt Friedrich Engels in der Dialektik der Natur. In der Menschheitsentwicklung ist die Entstehung der Arbeit gleichbedeutend mit dem ersten Verfertigen von Werkzeugen, der Dienstbarmachung des Feuers, der Zähmung von Tieren, der Emanzipation des Menschen von der Tierwelt, der Entstehung einer Zivilisation. Nach Engels führte die Arbeit aber im Laufe der Zeit zur Unterdrückung, sobald der Nutzen der Arbeit zur Aufrechterhaltung eines Tauschhandels durch eine profitorientierte Ökonomie ersetzt wurde. Und Arbeit somit zur Grundlage von Privateigentum wurde, dieses Privateigentum den Besitz von Produktionsmitteln ermöglichte und dieser wiederum den Ertrag der Arbeit in die Hände jener spülte, die ohnehin schon über genug Eigentum verfügten.

Arbeit und Kapital

Die Arbeiter wiederum fielen der Eigentumslosigkeit und damit der Lohnabhängigkeit anheim, während sich mehr und mehr Besitz in den Händen von Nichtarbeitern konzentrierte. So weit Friedrich Engels, dessen dialektische Analysen heute vielleicht etwas aus der Mode sind. Am Verhältnis zwischen Arbeit und Kapital hat sich seitdem aber trotzdem wenig geändert. Denn was heißt schon "Menschenrecht auf Arbeit", wenn die Arbeit in Wirklichkeit eine Abhängigkeitssituation ist, der Zwang zum Erwerb, die Notwendigkeit der Überlebenssicherung? Unterscheidet das den Menschen vom Affen?

Kreative Produktivität

Zur schöpferischen Interaktion mit der Lebenswelt, so sah es etwa Platon, ist aber Muße ebenso wichtig wie Arbeit: Nur wer sich den Mühen und Zwängen der Arbeitswelt entziehen kann, hat Zeit, seine Bedürfnisse zu erkennen und wahrzunehmen und kann den Kopf für kreatives Handeln frei machen. Die Muße stellt heute wie damals den Gegenentwurf zur Arbeit dar. Und etwas, worum der Mensch den Affen eigentlich schon wieder beneiden könnte.

Muße oder Faulheit

Die beiden Dinge unter einen Hut zu bringen, ist in der heutigen Situation des Erwerbslebens in den Industrieländern so gut wie unmöglich. Muße wird heute durch Freizeit ersetzt, jene Pseudo-Erholungsperioden, die zum überwiegenden Maße von Konsuminteressen bestimmt sind. Leicht wird dagegen das schöpferische Nichtstun mit Faulheit oder Müßiggang gleichgesetzt, eine Stigmatisierung, die wir unter anderem den Protestanten mit ihrer übersteigerten Arbeitsethik zu verdanken haben.

Lesen Sie den kompletten Bericht von Antonio Malony im neuen economy. Die Zeitung ist in gut sortierten Trafiken und über Abonnement unter http://economy.at beziehbar.

Wissen schafft

Dazu finden Sie weitere Berichte u.a. im Ressort Forschung "Mehr Arbeit für mehr Menschen" und "Die Eintönigkeit des Schalls" sowie im Ressort Technologie "Wettlauf um den Office-Desktop" und "Ohne Chaffeur" sowie im Ressort Wirtschaft "Weil man etwas leisten will" und Verfrühter EM-Optimismus" sowie dazu ein umfangreiches Innovation Special zum Thema Business Communications und den Schwerpunkt im Dossier zum Thema "Arbeit".

Neben den auszugsweise zitierten Berichten, finden Sie in der aktuellen Ausgabe weitere Interviews, Stories und Kommentare von Alexandra Riegler, Thomas Jäkle, Klaus Lackner, Christine Wahlmüller, Astrid Kasparek, Jakob Steuerer, Beatrix Beneder, Ernst Brandstetter, Lydia J. Goutas, Antonio Malony, Sonja Gerstl, Linda Maschler und Manfred Lechner.

economy definiert neues Mediensegment

Mit einem modernen zwischen Tageszeitung und Magazin liegenden Format erscheint economy als unabhängige Zeitung für Forschung, Technologie und Wirtschaft seit 13. Januar 2006 alle 2 Wochen jeweils Freitag in einer Auflage von österreichweit 30.000 Stück.

Die Zeitungen werden über Postversand und Trafiken verbreitet sowie über Selbstbedienungs-Taschen in den Landeshauptstädten und Direkt-Verteilung an den Unis in ganz Österreich. Economy ist vom Start weg von der ÖAK (Österreichische Auflagenkontrolle) geprüft und Reichweite und Leser-Demografie wird von der LAE (Leseranalyse Entscheider) 2007 erhoben.

Die ersten Erhebungen bei der Reichweite ergeben 1,1 % oder 73.000 LeserInnen (Basis: 1.064 Fragebögen im Zeitraum 01.02.06 bis 15.12.06). Reichweite und Leseranzahl von economy wurde 2006 auch inoffiziell von der MA (Mediaanalyse) als sogenannter Grau-Titel erhoben.

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Aussender: Economy Verlag
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