Föten: Diskussion um Schmerzempfindung
Vorhandensein eines Bewusstseins erforderlich
Birmingham (pte025/18.04.2006/13:00) Die komplexe Frage, ob Föten Schmerzen empfinden können oder nicht, führt regelmäßig zu hitzigen Debatten. Gegner der Theorie der Schmerzempfindlichkeit von Föten finden in dem Psychologen Stuart Derbyshire der Universität Birmingham http://www.bham.ac.uk einen Mitstreiter. In der neuesten Ausgabe des British Medical Journals http://bmj.bmjjournals.com führt er Schmerz auf eine psychologische Ursache zurück. Er definiert den Schmerz als eine subjektive emotionale Erfahrung, die das Vorhandensein eines Bewusstseins erfordert, um einen unangenehmen Reiz zu erkennen.
Obwohl die entscheidenden Gehirnverbindungen, die mit der Schmerzempfindung in Zusammenhang stehen, schon in der 26. Woche funktionstüchtig sind, kommt das tatsächliche Empfinden von Schmerz aus dem Unterschied zwischen der Umwelt vor und nach der Geburt hervor, so Derbyshire. Im Uterus wird der Fötus von der Plazenta kontinuierlich zum Schlafen angeregt. Bei der Geburt wird das Baby jedoch von dieser sicheren Umgebung getrennt und einer Reihe von Erfahrungen und menschlichen Interaktionen sowie einer neuen Umwelt ausgesetzt. Diese Stimuli führen zu einem geistigen Entwicklungsprozess, der die Schmerzempfindung ermöglicht.
Pro Life-Gruppen - die Abtreibung als Verbrechen betrachten - und Pro Choice-Gruppen - die finden, dass Frauen selber entscheiden dürfen - sind grundsätzlich unterschiedlicher Meinung. Über eines sind sie sich jedoch einig: Die Frage, ob Föten schmerzempfindlich sind, ist für die Abortusdebatte nicht relevant. Sie beeinflusst nämlich weder die moralischen Ansichten der Pro Choice- und der Pro Life-Lobby, noch die Legalität von Abtreibungen. Diese Auffassung steht in direktem Widerspruch mit einem neuen amerikanischen Gesetzesentwurf, der Ärzte verpflichtet, Frauen vor einer Abtreibung innerhalb von 20 Wochen darüber zu informieren, dass der Fötus Schmerz empfinden kann.
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