pts20040926002 Politik/Recht

Gewerbeverein: Die EU rätselt über Vollbeschäftigung, die USA kennen die Lösung!

Ein dünner gespanntes soziales Netz bringt unverzüglich Beschäftigungseffekte!


Wien (pts002/26.09.2004/21:25) Die EU läuft Gefahr, die beschäftigungspolitischen Ziele zu verfehlen, die sie sich in Lissabon gesetzt hat und bis 2010 realisieren wollte, entnimmt man dem aktuellen Bericht "Beschäftigung in Europa". In der Tat zeigt der Vergleich USA - Euroland, dass etwas nicht stimmt - meint man im Österreichischen Gewerbeverein (ÖGV).

Euroland lieferte im 2. Quartal 2004 ein BIP-Wachstum von zwei Prozent, die USA von 4,7 Prozent. Dafür verhält es sich mit der Arbeitslosenrate umgekehrt: Euroland neun Prozent (im August 2004), die USA lediglich 5,4 Prozent. Dabei finden gering qualifizierte Arbeitskräfte in der EU im Allgemeinen bessere Beschäftigungschancen vor als in den USA.

Die EU weiß auch gleich, was zu tun ist:

+ Der Dienstleistungssektor ist anzukurbeln und unausgeschöpfte Beschäftigungspotenziale sind zu erschließen, insbesondere bei Frauen und älteren Arbeitskräften.

+ Vor allem in Hochlohnsektoren mit hohen Qualifikationsanforderungen müssen mehr Jobs geschaffen werden. Der Ausbau des Binnenmarktes für Dienstleistungen in der EU wird dazu beitragen, die erforderlichen Rahmenbedingungen zu schaffen.

+ Auch ist es wichtig, eine starke industrielle Basis zu erhalten, um Spillover-Effekte der Industrienachfrage auf die Dienstleistungsbeschäftigung ausnutzen zu können.

+ Politische Maßnahmen zur Förderung von Investitionen in Forschung und Entwicklung und in Aus- und Weiterbildung können dazu beitragen, die Qualifikationen der Arbeitskräfte an den Bedarf der Arbeitgeber anzupassen.

+ Aktive Arbeitsmarktpolitiken, einschließlich einer wirksamen Unterstützung durch die öffentliche Arbeitsverwaltung und ständiger Weiterbildung, sind, so der Bericht, von entscheidender Bedeutung.

+ Steuer- und Sozialleistungssysteme und aktive Arbeitsmarktpolitiken müssen auf die Bedürfnisse der schwächsten Personengruppen am Arbeitsmarkt zugeschnitten sein (die Langzeitarbeitslosenquote ist im Jahr 2003 auf 4% gestiegen!).

Das klingt alles sehr akademisch und gewiss hat die EU für diesen Strom an Erkenntnissen viel Geld für teure Expertise ausgegeben. Aber gerade die USA etwa haben ein Steuersystem, das die Leistungswilligen fördert und schert sich wenig um "aktive Arbeitsmarktpolitiken" (was immer das sein soll?)

Die USA haben ein griffiges System, das nahe jenem von Hartz IV in Deutschland kommt und nicht noch das Arbeitslosengeld zur vermeintlichen Pflicht des Sozialstaats zur Subventionierung eines Anscheins von bürgerlichem Leben umfunktioniert. Ginge es wirklich um Arbeitslosigkeit, dann hätten die nunmehrigen deutschen Demonstrationen schon seit langem einsetzen müssen.
Der Versorgungsstandort EU wird sich in einen Dienstleistungsstandort wie die USA verwandeln müssen. Denn Dienstleistung - so an die Adresse der derzeit noch glücklichen Arbeitslosen und der überbezahlten Experten der EU - besteht nicht ausschließlich darin, dass die Arbeitsmarktbehörden überhöhte Arbeitslosenentgelte ausbezahlen, die sie sich zuvor bei den Arbeitenden geholt haben!

(Ende)
Aussender: Österreichischer Gewerbeverein
Ansprechpartner: Dr. Herwig Kainz
Tel.: 01/587 36 3330
E-Mail: h.kainz@gewerbeverein.at
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