Knie- und Hüftprobleme rasch klären und lösen
Standortbestimmung: Neues aus der Hüft- und Knie-Chirurgie
Zürich (pts001/18.12.2003/07:00) Die Spezialisten der Schulthess Klinik informierten am Donnerstag, 11. Dezember 03, beim jährlichen Fortbildungs-Kurs der Abteilung für Knie und Hüfte über wichtige Neuerungen und aktuelle Erkenntnisse. Nicht alles was neu ist, eignet sich für jede Situation. Patienten sind gut beraten, wenn Sie die Vor- und Nachteile der Behandlungs-Möglichkeiten vom Spezialisten abklären und sich erklären lassen. Der Trend geht in Richtung kleinerer chirurgischer Eingriffe (jedoch nicht um jeden Preis), Schutz gesunder Gelenkflächen und Weichteile sowie konsequenter Korrektur schädlicher Fehlstellungen.
Anhaltende Knie- und Hüft-Probleme können leicht bleibende Schäden verursachen. Deshalb sollten sie kompetent abgeklärt und behandelt werden.
Wo möglich ohne Chirurgie lösen
Wichtig ist es, gute Lösungen zu erreichen. Wenn immer möglich, sollte dies unter Ausschöpfung der nicht-chirurgischen (konservativen) Möglichkeiten geschehen. Entscheidend ist die präzise Diagnose, die im therapieresistenten Fall oft nur vom Spezialisten erreicht wird. Diese Spezialisten erstaunten die Hausärzte mit Aussagen wie:
- "bei undifferenzierter Arthroskopie zeigen Studien, dass die Placebo-Gruppe (Scheinarthroskopie) ebensogut abschneidet. Für eine Arthroskopie sollte ein guter Grund (klarer, erfolgversprechender Befund) vorliegen."
- "wir sehen recht viele Patienten mit Labrum-Schaden (Rand der Hüftgelenkspfanne), die vor vorher irrtümlich als Leistenbruch oder Adduktroenzerrung behandelt wurden."
- "besser ein geschädigter Meniskus der die Stösse dämpft als kein Meniskus."
Zum Spezialisten-Team der Schulthess Klinik gehören Orthopädische Chirurgen, Ärzte für Rheumatologie, Neurologie und Sportmedizin sowie spezialisierte Physio- und Ergotherapeuten. Im Team kann die Behandlung schrittweise intensiviert und ausgeschöpft werden.
Bei Knorpelschäden und/oder Fehlstellungen eng kontrollieren
Wo Spezial-MRI-Aufnahmen Knorpelschäden zeigen, ist eine engmaschige Kontrolle angezeigt. Werden Knorpelschäden durch Fehlstellungen zusätzlich kompliziert, so sollte nicht zu lange mit der Korrektur zugewartet werden. Im Bereich der Hüfte und der Knie gilt es zudem auch Schäden an Meniskus respektive am Labrum (Gelenkpfannen-Rand) zu erkennen. Wo die Symptome nicht kontrollierbar sind und wo Knorpelschäden zunehmen, sollte eine chirurgische Behandlung nicht zu lange hinausgeschoben werden.
Probleme bei Verzögerung der chirurgischen Korrektur
Bei Knie und Hüfte wirken grosse Kräfte. Ist die Biomechanik des Gelenks nachhaltig gestört, so können diese Kräfte zur bleibenden Schädigung führen (siehe Abb. 1). Gelingt es nicht, die Situation zu stabilisieren, so sollte nicht zu lange zugewartet werden, denn heute gibt es chirurgische Techniken, die einen Totalschaden vermeiden oder zumindest für Jahre oder Jahrzehnte verzögern.
Trend zu kleinen Eingriffen mit grosser Wirkung
Der kleinste Eingriff, die Arthroskopie kommt beim Knie öfter und bei der Hüfte in ausgewählten Fällen zum Einsatz. Wie Eingangs erwähnt, sollte der Befund im Röntgenbild oder in Spezial-MRI-Aufnahmen auf einen Erfolg der Arthroskopie hindeuten. Bei Knorpelverlust empfehlen die Spezialisten heute auch andere weniger invasive Eingriffe wie Achsenkorrektur, Teil-Geleksersatz (Abb. 2 und 3) oder Hüftgelenksersatz mit minimal-invasiver Schnitt-Technik.
Trend bei jüngeren Patienten Gelenke zu ersetzen
Es spricht nichts dagegen auch bei jüngeren Patienten, falls indiziert, einen Gelenkersatz durchzuführen. Wie bereits bei der Hüfte praktiziert, gilt dies auch bei Kniegelenksersatz. Für den Kniegelenkersatz mit beweglichem Mittelteil (Abb. 4) ergaben Nachbeobachtungen in der Schulthess-Klinik eine gute Erfahrung.
Nachbeobachtungsergebnisse bei Patienten unter 55 Jahren zeigten für Totalgelenkersatz:
- die Komplikationsrate ist nicht höher, obwohl jüngere Menschen das Knie stärker belasten
- die Patienten können aktiv bleiben und geeigneten Sport treiben
- der Grossteil profitiert längerfristig von besserer Lebensqualität
- die Überlebensrate des Gelenkersatzes liegt heute bei 15 - 20 Jahren und wird dann, falls notwendig, mit einer Revisions-Arthroplastik saniert.
Beeindruckend rasche Mobilisation
Wohl am Verblüffendsten waren die beiden Patienten-Beispiele. Der vorgestellte Patient mit Oberflächen- Ersatz der Hüfte (Teilgelenkersatz) konnte sich am 5. Tag nach der Operation bereits wieder normal bewegen (Gehen, Sitzen, Treppe benutzen). Die Stöcke setzte er nur sicherheitshalber noch ein.
Der 80-jährige Patient mit Teilgelenk-Ersatz im Knie nach starkem Knorpelschaden, konnte am 3. Tag bereits wieder längere Strecken an den Stöcken gehen und schilderte Befinden und zurückgewonnene Schmerzfreiheit aus seiner Sicht ebenfalls sehr positiv.
Die beiden Beispiele zeigen, dass Spezialisten heute durch optimierte Schnittechniken und Vorgehens-kompetenz von der Diagnose bis zur Rehabilitation, nebst der Arthroskopie, auch mit konventioneller orthopädischer Chirurgie meist gute Ergebnisse und rasche Mobilisation erreichen können.
Über die Schulthess Klinik Zürich
Die Schulthess Klinik Zürich bietet als Spezialklinik in der Schweiz und Europa führende Leistungen in den Bereichen Orthopädie, Kinderorthopädie, Rheumatologie, Neurologie, Neurochirurgie, physikalische Medizin und Rehabilitation sowie Sportmedizin. Die 1896 gegründete Klinik und ihre erfahrenen Spezialisten erarbeiten fachlich qualifizierte Lösungen zum Wohl aller Patienten - privat, halbprivat oder allgemein versichert.
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