pte20030731022 in Leben

Sonnencreme und Quallenschutz in einem

Clownfisch-Hautsubstanz sorgt für Wirkungslosigkeit des Nesselgifts


Wien (pte022/31.07.2003/13:33) Ein neuartiger Sonnenschutz, der auch gegen Nesseltiere effektiv schützt, ist von Forschern des Pharmaunternehmens Madaus http://www.madaus.at entwickelt worden. Die Sonnencreme ist mit einem Wirkstoff, der aus der Haut des Clownfisches (Bild) gewonnen wurde, versehen. Clownfische sind die einzigen Tiere, denen die Nesseln von Seeanemonen keinen Schaden zufügen. Das Produkt unter dem Namen "AMV Sonnen- und Quallenschutz" ist in jeder Apotheke erhältlich.

Alexa Boer Kimball von der Stanford University School of Medicine, Department of Dermatology hat die Wirkung der neuen Creme mit Doppelfunktion getestet. In zehn von zwölf Fällen verhinderte die Creme Verletzungen mit dem Nesselgift, in den beiden anderen Fällen wurden sie stark abgeschwächt. So gab es auf den Armen der Versuchspersonen, die mit der Creme behandelt wurden, keine sichtbaren Verletzungen nach einem Kontakt mit Quallen oder anderen Nesseltieren.

Dass die Giftwirkung mit dem neuen Präparat blockiert werden kann, ist dem israelischen Meeresbiologen Amit Lothan zu verdanken. Dem Wissenschaftler gelang es, jene Substanzen von der Haut des Clownfisches zu identifizieren, die die Wirkung des Nesselgiftes verhindern können. Dem Forscher ist es gelungen, diese Wirkstoffe zu isolieren und danach zu synthetisieren. Aus diesen Erkenntnissen resultiert die so genannte "plancton blocking technology (PBT)", ein Therapiemanagement, das bei Berührungskontakt mit Quallen, Seeanemonen und Feuerkorallen die Zahl der auf der menschlichen Haut explodierenden Nematozysten soweit reduziert, dass Hautveränderungen unterbleiben. Insgesamt wirken vier verschiedene Substanzen auf die Giftfreisetzungskaskade durch die Nesselzelle.

Die Symptome nach einer Berührung von Nesseltieren reichen von Brennen bis hin zu Kreislaufstörungen und allergischen Schocks. Quallen und andere Nesseltiere verfügen mit ihren Nesselkapseln über hochwirksame Waffen. Die fadenartigen Tentakeln registrieren jeden Kontakt und lösen eine dramatische Aktion aus: Im Moment des Hautkontaktes baut sich im Inneren der Kapsel ein Druck von 200 Atmosphären auf und mit der Geschwindigkeit der 40.000-fachen Erdbeschleunigung wird der giftige Inhalt wie ein Pfeil explosionsartig in die Haut injiziert. Nesseltiere wie Polypen, Seeanemonen und Quallen gibt es in allen Meeren.

In tropischen Meeren gibt es die gefährlichsten Quallen, deren Gifte ähnlich wirken wie das Pfeilgift Curare. Sie können zu Lähmungserscheinungen und Hautnekrosen, im schlimmsten Fall zu Herz- und Kreislaufproblemen führen. Lebensbedrohliche Folgen kann ein Kontakt mit der Würfelqualle oder der Portugiesischen Galeere sein. Die Symptome sind schnell ausbreitender brennender Schmerz, Herz-Kreislaufstörungen, Schock, Erbrechen und oft Tod durch Herzversagen. Mediziner raten nach dem Kontakt mit Nesseltieren sich keinesfalls sofort unter die Süßwasserdusche zu stellen, denn dann platzen die auf der Haut und vor allem im Gewebe des Badeanzuges haftenden Kapseln auf und die Folgen sind dann noch schlimmer. Zuerst sollte sich der Betroffene mit Sand abreiben und sich erst dann unter die Dusche stellen.

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