Gewerbeverein: Bei vielen Jungen fehlt Arbeitsethos
Fast einhellige Meinung bei einer Podiumsdiskussion zum Arbeitsmarkt!
Wien (pts002/29.04.2003/08:15) Cidesco-Medikos Austria Präsidentin Margarete Kriz-Zwittkovits, Eigentümerin eines prominenten Kosmetiksalons brachte es in ihrer Wortmeldung auf den Punkt: "Es mangelt an Arbeitsethos; kein Wunder, wenn die Medien den Montagmorgen zur schrecklichsten Zeit der Woche ausrufen" und wie Mag. Klaus Daubeck meinte, "seine Mitarbeiter am Freitag frischer ins Wochenende gehen, verglichen zum Arbeitsbeginn am folgenden Montag". Eine spannende Podiumsdiskussion im Österreichischen Gewerbeverein (ÖGV) beschäftigte sich gestern mit dem Thema "Wohin driftet der Arbeitsmarkt?"
Die Landesgeschäftsführerin des AMS-Wien, Claudia Finster stellte neueste Prognosedaten zur Verfügung: Ab 2017 stellt sich ein gravierender Mangel bei Pflegeberufen ein. Eine generelle Entspannung am Arbeitsmarkt, ist durch geburtenschwächere Jahrgänge etwa ab 2006/2007 zu erwarten. Dabei sind schon die Auswirkungen der geplanten Pensionsreform einbezogen. In der Ostregion Österreichs - das reicht bis Kärnten, werden die Männer herbe Jobprobleme in Kauf nehmen müssen. Finster betonte, dass das AMS eine aktive Arbeitsmarktpolitik betreibe - immerhin fließen zwei Drittel des Förderbudgets in spezifische Programme.
Prof. Dudo von Eckardstein von der Abteilung für Personalmanagement der Wirtschaftsuni Wien betonte, dass der Mensch durchaus - jedenfalls durchschnittlich - bis zum 69. Lebensjahr arbeitsfähig ist. Ein längeres Leben verbunden mit weniger Lebensarbeitszeit sieht er als ein teures Paradoxon unserer Gesellschaft - immerhin werden zehn Prozent des Arbeitseinkommens der Österreicher für vorzeitige Alterspensionen bezahlt. Das Instrumentarium des Personalmanagements sei hier - so von Eckardstein - gefordert. Es ist schon merkwürdig, dass Über-45jährige so gut wie keine innerbetriebliche Ausbildung mehr erhalten und noch immer keine Abflachung der Einkommenskurve im Alter erfolgt.
Wenig Engagement ortet Mag. Klaus Daubeck bei AMS, Wirtschaftsministerium und anderen verantwortlichen Institutionen bei Lehrlingsentwicklungsprogrammen. Das allseits als einzigartig bezeichnete Lehrlingsbewerbungstraining des ÖGV stößt dort auf taube Ohren.
Auch Dr. Alexander Norman - Karriereberater - sieht das Hauptübel am geringen Engagement der öffentlichen Stellen. "Es ist schon eine anstrengende Arbeit, einen Job zu finden" - so sein Statement. Das AMS-Vermittlungsmonopol sei kontraproduktiv.
BMWA-Arbeitsmarktexpertin Mag. Doris Landauer meinte, dass dieses seit nahezu zehn Jahren abgeschafft sei. Ehrlich gestand sie ein, dass man im BMWA - aber auch sonst nirgends - künftige spezifische Qualifikationstrends prognostizieren könne!
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