Rufnummernmitnahme kostet 2,50 Euro pro Kunde und Jahr
IT-Berater: Säumnis der österreichischen Regierung erhöht den Preis
Wien (pte027/12.03.2003/11:49) Die Einführung der Rufnummernportabilität im Mobilfunkbereich (MNP) in Österreich samt dem Betrieb der Systeme für vier Jahre wird pro österreichischem Mobilfunkkunden etwa 2,50 Euro pro Jahr kosten. Dies schätzt der IT- und Managementberater DMR Consulting http://www.dmr-consulting.at . Ein weiteres Zuwarten der Regierung bei der Vorgabe der juristischen und technischen Rahmenbedingungen könnte die erwarteten Gesamtkosten in dem Zeitraum von 72,4 Mio. Euro durch kurzfristigere Einführungsmaßnahmen um zusätzliche 20 Prozent erhöhen. Bereits jetzt habe die Planungsunsicherheit bei den Netzbetreibern wesentliche Mehrkosten verursacht.
Diese Zahlen hat DMR Consulting heute, Mittwoch, in Wien präsentiert. Da alle EU-Staaten außer Frankreich und Irland (wo jeweils schon konkrete Starttermine festgelegt wurden) MNP bereits eingeführt haben, konnten die Consulter auf europäischen Erfahrungswerte für große und kleine Netzbetreiber zurückgreifen. Für die Einführung im laufenden Jahr werden entsprechend 45,9 Mio. Euro für alle fünf österreichischen Netzbetreiber zusammen veranschlagt (Capex und spezifischer Opex für den Einführungszeitraum). Der Aufwand (Opex) in den Folgejahren wird sich demnach um durchschnittlich 8,8 Mio. Euro bewegen.
Legt man die Kosten nicht auf alle Mobilfunknutzer, sondern nur auf jene, die MNP nutzen, um, ergibt sich eine große Schwankungsbreite aufgrund der unklaren Inanspruchnahme durch die Endkunden. "Bei Annahme eines mittleren Churn-Szenarios ergeben sich im Betrachtungszeitraum je Portierung 55 Euro", heißt es in der Studie. In einem Negativ-Szenario, bei dem nur zwei Prozent der Kunden jährlich einen Portierungsvorgang durchführen lassen, ergäben sich Kosten von 160 Euro pro Portierung, bei intensiver Nutzung durch jährlich 7,5 Prozent sinkt der Wert auf 33 Euro. Eine Grenzkostenabschätzung ist in der Studie nicht enthalten.
Wie berichtet http://www.pte.at/pte.mc?pte=030122019 , müssen österreichische Mobilfunk-User nach einer EU-Richtlinie die Möglichkeit haben, ab 25. Juli 2003 beim Wechsel eines Dienstes (zum Beispiel von GSM auf UMTS) oder des Anbieters ihre Rufnummer inklusive Netzbetreiberkennzahl zu behalten. Entsprechend dienen die Systeme, in die die Netzbetreiber investieren müssen, nicht nur der Portierung von Rufnummern beim Wechsel eines Anbieters, sondern auch beim Wechsel eines Dienstes (Serviceportierung). Eine zwangsweise Nummernumstellung wie bei der Abschaltung des analogen D-Netzes im Vorjahr soll damit endgültig der Vergangenheit angehören.
Unterschiedlich wurde in den EU-Staaten die Tariftransparenz für Konsumenten sichergestellt. "In Österreich muss volle Tariftransparenz hergestellt werden", erklärte Christoph Römer von DMR Consulting Austria, "Welches Modell dafür gewählt wird, ist noch in Diskussion."
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