Implantate ohne gefährliche Pilz-Biofilme
Gen lässt Organismen auf Oberfläche haften - Neue Medikamente
Cambridge (pte026/02.02.2001/12:30) Gerald Fink und Todd Reynolds vom Whitehead Institute for Biomedical Research http://www.wi.mit.edu/ haben ein Gen identifiziert, das den Pilzen wie etwa dem gefährlichen Candida ermöglicht, sich an die glatte Plastikoberflächen zu heften und so genannte Biofilme zu bilden. Diese dünnen Pilzbeläge führen häufig zu ernsthaften Komplikationen bei Patienten mit medizinischen Implantaten wie künstlichen Herzklappen. Die Forscher hoffen nun, bald neue Medikamente gegen den Biofilm-Befall zu finden.
Sie hatten laut ihrem Bericht in der Fachzeitschrift Science http://www.sciencemag.org/ ihre Untersuchungen an der genetisch bereits vollständig entschlüsselten Bäckerhefe (Sacccharomyces cerevisiae) durchgeführt. Sie ist mit vielen infektiösen Pilzarten verwandt und heftet sich ebenfalls an glatte Plastikoberflächen. Nachdem sie das Gen, genannt FLO11, identifiziert und entfernt hatten, konnte die Hefe sich nicht mehr an Plastik fest haften. "Pilze sind eine echte Bedrohung in der Medizin", so Fink. "Der oft einzige Weg, Pilzinfektionen an Implantaten zu bekämpfen, ist es, die Implantate zu entfernen".
Betroffen seien auch Kontaktlinsen-Träger oder Patienten mit künstlichen Hüften. Viele tausend Todesfälle lassen sich auf Pilzinfektionen an Implantaten zurückführen. Laut Fink können die Ergebnisse helfen, in Zukunft solche Infektionen zu vermeiden. Denn FLO11 gehöre zu einer großen Gruppe von Genen, die auch bei vielen pathogenen Pilzen vorkomme. Sobald es gelinge, weitere Moleküle zu bestimmen, die an dem Biofilm-Prozess beteiligt sind, könne man sich auf die Suche nach neuen Gegenmitteln begeben.
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