pte20001012054 in Leben

US-Cyber-Rebell Matt Drudge rechnet mit Journalismus ab

Drudgereport erzielt dennoch 1.5 Mio Zugriffe pro Tag


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New York (pte054/12.10.2000/17:02) Der 31-jährige Matt Drudge, Begründer der Netzzeitung "Drudge Report" http://drudgereport.com , ist der Ansicht, dass sich traditioneller Journalismus überholt hat. Das meint er nun auch in seinem ersten Buch mit Titel "Manifesto", das über Amazon.com http://www.amazon.com/exec/obidos/ASIN/0451201507/drudgereport/103-5484276-0119867 vertrieben wird. Das Buch schrieb er zusammen mit der New Yorker Klatschkolumnistin Julia Phillips und widmete es der Lewinsky-Agentin Linda Tripp.

Drudge entwickelte im Herbst 1994 seine Online-Zeitung, die seither News und Gerüchte in Umlauf bringt. Er erkannte früh die Möglichkeit des Internets durch seine hohe Umlaufgeschwindigkeit und ist mittlerweile eine Kultfigur der Cyber-Welt. Einen Scoop landete er, als er im Januar 1998 als erster einen Bericht über die Lewinsky-Affäre im "Drudge Report" veröffentlichte - nachdem er zuvor von "Newsweek" abgelehnt wurde. Die Site lockt seither nach eigenen Angaben 1.5 Millionen Besucher pro Tag.

Sein Verhältnis zu klassischen Methoden des Journalismus ist ein gebrochenes. Den Berufsstand hält er in Cyber-Zeiten für "tot". Er sitze nicht in großen Institutionen, sondern "geht dorthin, wo es stinkt". Drudge meint in seinem provokanten Buch, dass das Zeitalter der "Zeros" angebrochen ist: Reporter, die sich an keine Spielregeln halten. Sie veröffentlichen auf eigenen Websites und sorgen für tatsächliche Aufdeckungen und Aufregungen, die grosse Medien in ihrem Geflecht aus Rücksichtnahmen auf Kunden und Konvention nicht mehr leisten können. (mjo)

(Ende)
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