Österreicher widerlegen Turm zu Babel-Theorie
Stufeneinrichtung ganz anders als bis jetzt vermutet
Innsbruck (pte030/16.06.2000/13:31) Nach 20-jähriger Forschungsarbeit haben österreichische Wissenschaftler von der Uni Innsbruck einen Bauplan vom Turm zu Babel vorgelegt. Demzufolge sind einige architektonische Details "ganz anders" als bis jetzt vermutet. Die erste Stufe des antiken Bauwerkes sei nämlich niedriger als die darüber legende Stufe und nicht, wie vorher angenommen, umgekehrt, erklärte Projektleiterin Helga Trenkwalder im Gespräch mit pressetext.austria. http://info.uibk.ac.at/c/c6/c606
Da fast nichts mehr vom Bausatz des Turmes vorhanden ist, stützen sich die Erkenntnisse im Wesentlichen auf die Ruinen des zehn Kilometer entfernten "Schwester"-Turmes in Borsippa. Eine Interpretation historischer Schriften habe zum Schluss geführt, dass die beiden Türme vom gleichen Architekten gebaut worden seien, so Trenkwalder. Der Borsippa-Turm, der heute noch fast 50 Meter in den Himmel rage, werde in mehreren Schriften als "das zweite Babylon" bezeichnet. Nach Erkenntnissen der Österreicher war der Turm zu Babel 77 Meter hoch und hatte eine Grundfläche von 90 mal 90 Meter.
Die Erkenntnisse sollen nun zur erneuten Untersuchung anderer naheliegenden Türme führen, um festzustellen, ob die Stufeneinrichtung auch bei diesen anders war als bisher angenommen. Die Forscher sind auch gerade dabei, der Frage nachzugehen, ob es auf den Stufen Bauten wie etwa Schreine gegeben hat. Neue Erkenntnisse dazu könnte es heuer noch geben, so Trenkwalder. Allerdings sei die Arbeit in einem solchen "Pionierbereich" äußerst zeitaufwendig und kostspielig. Die bisherigen Ausgrabungen wurden von Österreich, dem Irak und Privatspenden unterstützt.
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