pte20000307012 in Leben

Mastzellen für Entwicklung Multipler Sklerose entscheidend

Neue Erkenntnisse über Art der Nevenschädigung gefunden


Atlanta (pte012/07.03.2000/10:45) Wissenschaftler der Emory University School of Medicine http://www.emory.edu haben eine wichtige Verbindung zwischen den sogenannten Mastzellen und der Entwicklung von Multipler Sklerose (MS) entdeckt. Bis jetzt war die MS-Forschung fast ausschließlich auf die fehlerhaften Reaktionen der T-Zellen konzentriert, die das körpereigene Gewebe angreifen. Die jetzt hergestellte Verbindung eröffnet völlig neue Erkenntnisse darüber, wie Nerven durch diese Krankheit geschädigt werden. Für andere Krankheiten sind bereits Medikamente entwickelt worden, die die Aktivitäten der Mastzellen effektiv blockieren. Derzeit gibt es keine Heilung für MS. Weltweit leiden rund 1,1 Millionen Menschen an Multipler Sklerose.

Zuerst war dem Team um Melissa A. Brown aufgefallen, dass viele der Cytokine bei MS von den Mastzellen produziert werden. Der nächste Schritt war eine Studie, die zeigte, dass Mastzellen im zentralen Nervensystem verbreitet sind. Diese Erkenntnisse wurden dann mit der Tatsache in Verbindung gebracht, dass Mastzellen nicht nur Cytokine produzieren, sondern auch Hauptproduzenten der Protease-Enzymen sind, die ihrerseits die Schutzhülle der Nerven angreifen. Getestet wurden die Hypothesen an transgenen Mäusen mit einem Defizit an Mastzellen. Diesen Tieren wurden Substanzen gespritzt, die zu einem MS-ähnlichen Krankheitsbild führen. Die Mäuse zeigten eine deutlich verringerte Erkrankungsrate und geringere Symptome als die Kontrollgruppe normaler Mäuse.

Brown erklärt, dass die meisten Forscher die Rolle der Mastzellen bei Multipler Sklerose bis jetzt noch nicht in ihre Experimente einbezogen haben. Die wichtige Rolle, die die T-Zellen bei MMS spielen, solle jedoch nicht geleugnet werden. Denkbar sei eine Kombination von T-Zellen und Mastzellen. "Mastzellen könnten die Entwicklung eines Types von T-Zellen beeinflussen, der für die Zerstörung der Schutzhülle der Nerven verantwortlich sind." Offen bleibt, laut Brown, die Frage, ob Medikamente die für die Behandlung von Erkrankungen der Atmungsorgane entwickelt worden sind, auch für die Behandlung von Multipler Sklerose in Frage kommen. (eurekalert)

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