Chemischer Hilfsstoff reinigt Papierrohstoffe
Cellcat soll Störstoffe fixieren und Abwässer säubern
Hallein (pts004/22.01.2000/09:00) Rohstoffe zur Papiererzeugung sind oftmals verunreinigt und müssen vor deren Verwendung erst gesäubert werden. Das österreichische Start-Up-Unternehmen Cellcat mit Sitz in Hallein hat einen gleichnamigen Stoff entwickelt, der den Reinigungsprozess verbessern soll. Seit Verfügbarkeit der Cellcat-Pilotanlage in Lenzing im April 1998 wurden bis heute rund 50.000 Tonnen Papier mit positivem Ergebnis behandelt.
Cellcat soll in der Papierproduktion die Fixierung von Störstoffen verbessern und die Entwässerung beschleunigen. In der Abwassertechnik soll der Stoff helfen, störende Gerüche bei der Produktion zu vermindern und das Abwasser zu entfärben. Die Stabilisierung von biologischem Schlamm und die Schlammentwäserung sind weitere Anwendungsmöglichkeiten. Vorteil von Cellcat ist, dass die Partikel nicht nur an der Oberfläche, sondern auch im Inneren Störstoffe binden und diese in weiterer Folge abgeführt werden. Der Stoff ist ein multifunktionelles Additiv für die Papierindustrie und basiert auf wasserunlöslicher, modifizierter, hochkationischer Zellulose. Der Preis für ein Kilo des Stoffes liegt bei 20 Schilling.
In fünfjähriger F+E-Projektarbeit wurde die Cellcat-Technologie aus privater Initiative und mit laufender Unterstützung des FFF bis zur Marktreife entwickelt. Die Erkenntnisse aus den Praxiseinsätzen sowie aus umfangreichen Labortests werden derzeit in Richtung erhöhter Bindung von Störstoffen und verfeinerter Partikelgröße im Rahmen von laufenden Optimierungsschritten umgesetzt. Der Abschluss dieser Phase ist für Ende des ersten Quartals 2000 geplant.
Vorrangig strategisches Ziel ist die Markteinführung von Cellcat mit gleichzeitiger Schaffung erster Referenzkunden in der Papierindustrie und in der Abwassertechnik. Anschließend wird die Zusammenarbeit mit international marktführenden Partnern aus den Bereichen Papierchemikalien und Abwassertechnik angestrebt. Zur weiteren Finanzierung wurden im September 1999 eine Venture-Capital-Vereinbarung mit dem Horizonte Technologiefonds und der Finanzierungs-Garantiegesellschaft (FGG) http://www.fgg.at/ in der Höhe von jeweils fünf Mio. Schilling abgeschlossen. Eine weitere Beteiligung durch das Land Salzburg wurde ebenfalls abgeschlossen.
In den nächsten 18 Monaten werden zusätzlich 20 Mio. Schilling für Investitionen in die industrielle Produktionsanlage benötigt. Die Pilotanlage wird derzeit optimiert, da die Kapazität verdreifacht werden soll. Da für den weiteren Ausbau die Infrastruktur in der Lenzing AG limitiert ist, plant das Unternehmen eine Produktionsanlage mit alternativem Standort.
Die Cellcat GmbH wurde 1994 gegründet und beschäftigt derzeit acht Mitarbeiter. Der Umsatz betrug 1998 21,9 Mio. Schilling, für 1999 werden 20 Mio. Schilling erwartet. Mit der Markteinführung in diesem Jahr soll mit einem Umsatz von 84 Mio. Schilling ausgeglichen bilanziert werden. Das Marktpotenzial liegt laut Geschäftsführer Jörg Oberkofler in den Industriebereichen Papier und Abwasser bei ca. 15 Mrd. Schilling weltweit, davon 30 Prozent in Europa.
Weitere Informationen:
Cellcat GmbH
Dr. Jörg Oberkofler
Rifer Schlossallee 49
5400 Hallein
Tel.: 06245/76729
Fax: 06245/78188
E-Mail:cellcat@eunet.at
Aussender: | ITTI: Informationstransfer für neue Technologien und Innovationen |
Ansprechpartner: | Mag. Robert Kleedorfer |
E-Mail: | kleedorfer@pressetext.at |
Website: | www.fff.co.at/ |