pts19981001009 Medien/Kommunikation, Bildung/Karriere

Geld für Geistesblitze

Betriebliches Vorschlagswesen liegt in vielen Unternehmen brach


Wien (pte) (pts009/01.10.1998/09:55) Um Angestellte zum Mitdenken zu mobilisieren, schaffen manche Unternehmen oft hohe finanzielle Anreize. In Deutschland etwa kassierte ein Arbeitnehmer pro Verbesserungsvorschlag 1997 im Durchschnitt knapp 4.000 Schilling, in Japan vergleichsweise nur 40 Schilling. Mit der Rekordprämie von 3,5 Mio. Schilling honorierte Mercedes Benz eine Idee.

Trotzdem besteht beim betrieblichen Vorschlagswesen in vielen Firmen Modernisierungsbedarf. Ein "zentrales Briefkastensystem" müsse durch einen "kommunikativen Verbesserungsprozeß" ersetzt werden, fordert Olaf Winzer, Bereichsleiter Seminare über Ideenmanagement beim Deutschen Institut für Betriebswirtschaft e.V. (dib).

Bei kalkulierbaren Einsparungen liegt die Gratifikation je nach Vereinbarung meist bei 20 bis 30 Prozent der Ersparnis im ersten Jahr. Die 361 Firmen und Behörden, die 1997 an der dib-Erhebung zum Vorschlagswesen teilnahmen, sparten durch errechenbare Verbesserungsvorschläge insgesamt knapp 11 Mrd. Schilling.

Dennoch liegen auf diesem Terrain noch Leistungsressourcen brach. 1997 reichten laut dib-Statistik 134 von 1000 Mitarbeitern 355 Vorschläge ein. Von fast 87 Prozent kam also offensichtlich kein einziger Impuls. Winzer meint, um Mitarbeiter zu motivieren, müsse es materielle Anreize für große und kleine Ideen geben. Entscheidend sei auch, daß eine Idee schnell anerkannt werde.

Kleinere Firmen, so der Experte für Ideenmanagement, hätten mit ihren kürzeren Entscheidungswegen bessere Chancen, ein BVW-System unbürokratisch aufzuziehen. In größeren Unternehmen beobachtet er einen Trend zu dezentralen Strukturen, seiner Ansicht nach die "einzig richtige Variante". http://www.pribag.de

(Ende)
Aussender: Temmel, Seywald & Partner Communications
Ansprechpartner: Dr. Wilfried Seywald
Tel.: 01/402 48 51
E-Mail: temmel@seywald.co.at
Website: www.tsp.at
|