pte20210611002 Medizin/Wellness, Medien/Kommunikation

Masken-Muffel gelangweilt und konservativ

Psychologe der University of Waterloo sieht Einschränkungen während Pandemie stark politisiert


Langeweile: gesellschaftliches Problem (Foto: pixabay.com, PublicDomainPictures)
Langeweile: gesellschaftliches Problem (Foto: pixabay.com, PublicDomainPictures)

Waterloo (pte002/11.06.2021/06:05)

Menschen, die anfälliger für Langeweile und die sozial konservativ sind, brechen wahrscheinlicher die Hygienevorschriften. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie der University of Waterloo https://uwaterloo.ca gekommen. Frühere Untersuchungen zeigten einen Zusammenhang zwischen einer hohen Anfälligkeit für Langeweile und dem Brechen der Regeln der sozialen Distanzierung. Die aktuelle Studie belegt, dass der Zusammenhang stärker ausgeprägt war als der soziale Konservativismus der Teilnehmer zunahm. 

Laut dem Psychologen James Danckert sind heute viele Hygienevorschriften wie das Tragen einer Maske oder das Geimpftwerden stark politisiert. „Personen, die diese Maßnahmen als Bedrohung ihrer Identität wahrnehmen und die sehr oft unter Langeweile leiden, empfinden das Brechen der Regeln als Unterstützung bei der Wiederherstellung eines Gefühls der Bedeutung und Identität. Langeweile bedroht das Bedürfnis dem Leben eine Bedeutung zu verleihen und manche Dinge wie die Politik können das Gefühl einer Identität und Bedeutung stärken."

[b]Mehr als 900 Personen befragt[/b]

Für die Studie wurden mehr als 900 Personen zu Themen wie Langeweile, politischer Ideologie und dem Einhalten der Hygienemaßnahmen wie das Tragen einer Maske oder das Vermeiden von sozialen Kontakten außerhalb des eigenen Haushalts befragt. Anschließend wurde eine Vielzahl an statistischen Analyseverfahren angewendet, um die zugrundeliegenden Beziehungen zu erforschen. 

[b]Pandemie: Mehr positive Botschaften[/b]

Da die Pandemie weitergeht, hat diese Studie Auswirkungen auf die Gesundheitspolitik und den Kommunikationsbereich. Zum Beispiel sich darauf zu konzentrieren, was die Menschen tun können statt auf die Bereiche mit Einschränkungen. Ein Übermittlung derartiger Nachrichten könnte helfen, den Menschen positivere Rahmenbedingungen zur Verfügung stellen, die sie dabei unterstützen, ihr Gefühl der Identität und Kontrolle zu erden. 

Laut Danckert sind viele der Einschränkungen sehr stark politisiert worden. Viele der Botschaften der Regierungen hätten sich auf die persönliche Verantwortung konzentriert. „Das kann zu einem mit dem Fingerzeigen und die Schuld geben werden. Die meisten Menschen schrecken davor zurück." Es gelte, so der Experte, die gemeinsamen Werte zu fördern. Diese Dinge, die wir alle gemeinsam haben und jene positiven Dinge, die wir wieder erlangen, wenn wir alle gemeinsam an einem Strang ziehen. Danckert räumt ein, dass es für manche Menschen schwer sein kann, mit Langeweile zurecht zu kommen. Das könne erste Folgen für einen Menschen und die gesamte Gesellschaft haben. „Langeweile ist keine triviale Erfahrung. Sie ist es wert, dass Augenmerk auf sie gerichtet wird." Die Forschungseregebnisse wurden in „Motivation and Emotion" veröffentlicht.

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